02.10.2014

Internationale Laser-Preise für pho­toni­sche Tech­no­lo­gien

Achte Preis­ver­lei­hung der Bert­hold-Lei­binger-Stif­tung zu Gast bei Trumpf.

In Ditzingen bei Stuttgart fand am Freitag die achte inter­nationale Preis­verleihung für angewandte Lasertechnologie der Berthold-Leibinger-Stiftung statt. In der Region war die Abend­veranstaltung am Stammsitz der Trumpf-Gruppe nicht zu übersehen: Ein heller grüner Laserstrahl bohrte sich nach Sonnen­untergang ab halb neun Uhr bis kurz vor Mitternacht viele Kilometer hoch in den Himmel. Mehr als 500 Gäste aus Industrie, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kamen nach Ditzingen, um an der Festveranstaltung mit anschließendem Empfang teilzunehmen. Als Festrednerin sprach die Bundes­ministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, über die Rolle öffentlicher und privater Forschungs­förderung. Sie stellte fest, dass die Photonik-Branche zu Deutschland passe: „Hightech aus Tradition, vom Mittelstand getragen, hervorragend vernetzt und gemeinsamen Zielen verpflichtet.“

Abb.: Verfolgten Laudationes und Preisträgervortrag aus der ersten Reihe – Dr. Mathias Kammüller und Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Trumpf, Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und der Stifter Prof. Dr. Berthold Leibinger und Gattin Doris (Bild: LS)

Sechs Wissenschaftler und Entwickler aus den USA, Hong Kong und Deutschland erhielten die drei Berthold-Leibinger-Inno­vations­­preise, dotiert mit insgesamt 60.000 Euro. Den ersten Preis erhielt Alexander Oraevsky aus Houston, Texas, für die Laser-Opto­akustische Bildgebung. Dieses Verfahren bietet neue Einblicke in den Körper und könnte schon bald die Brust­krebs­erken­nung verbessern. Für ein neues Laser-Fernlicht erhielten die BMW-Entwickler Helmut Erdl und Abdelmalek Hanafi den zweiten Preis. Dieses neuartigen Schein­werfer­licht konnten die Gäste auch vor Ort an einem BMW-i8-Hybrid-Sport­wagen in Augen­schein nehmen. Mit dem dritten Preis ausgezeichnet wurden drei Wissen­schaftler aus Hong Kong für die Entwick­lung eines intelli­genten Sensor­systems für die Bahn­verkehrs­technik. Laserlicht in speziellen Fasern bietet über Kilometer hinweg nicht nur die Möglich­keit, die Position von Zügen zu erkennen, sondern auch festzu­stellen, ob die Räder noch rund laufen.

Den mit 30.000 Euro dotierten Berthold-Leibinger-Zukunfts­preis erhielt der britische Laser­forscher Philip Russell, Direktor am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts MPL in Erlangen. Gewürdigt wird seine Erfindung der photoni­schen Kristall­faser (Photonic Crystal Fiber, PCF), eine Glas­faser mit einer Mikro­struktur im Inneren, die Licht auf besondere Weise verändern kann. Damit hat er Anfang der 1990er Jahre in England die Tür in ein völlig neues wissen­schaft­liches Gebiet geöffnet.

Das Schlusswort sprach traditionell der Stifter, Berthold Leibinger. Er gründete die gemein­nützige Stiftung im Jahr 1992. Vor mehr als 25 Jahren hatte er die Laser­techno­logie bei Trumpf eingeführt. Neben kultu­rellen, kirch­lichen und sozialen Zwecken widmet sich seine Stiftung im Förder­gebiet Wissen­schaft vor allem der Laser­techno­logie. Leibinger dankte in seiner Rede den Juroren und Preis­trägern: „Ich bin über­wäl­tigt von dem, was der mensch­liche Geist immer wieder aus dem Phäno­men Laser neu entfacht.“

BLS / OD

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