Internationaler Mikroskopie-Preis für Chunlin Jia
Auszeichnung für Jülicher Forscher und seine Entwicklungen im Bereich der Transmissionselektronenmikroskope.
Der Jülicher Wissenschaftler Prof. Chunlin Jia erhält die Hatsujiro-Hashimoto-Medaille der International Federation of Societies for Microscopy. Der Preis für herausragende Beiträge in der Anwendung mikroskopischer und verwandter Methoden in Physik und Materialwissenschaften ist nach Hatsujiro Hashimoto benannt, dem Pionier der Mikroskopie-Forschung. Er wird im September auf dem 18. Internationalen Mikroskopie-Kongress in Prag verliehen.
Abb.: Chunlin Jia forscht in Jülich am Ernst Ruska-Centrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen. (Bild: FZ Jülich)
Schwerpunkt von Jias Arbeit am Peter-Grünberg-Institut und Ernst-Ruska-Centrum ist die Untersuchung elektrokeramischer Materialien mithilfe fortschrittlichster Elektronenmikroskopie. Er entwickelt neue Verfahren für die optimale Nutzung der dabei verwendeten sogenannten aberrationskorrigierten Transmissionselektronenmikroskope. Diese besitzen Korrektoren, die die unvermeidlichen Abbildungsfehler elektromagnetischer Linsen kompensieren und dadurch das Auflösungsvermögen von Elektronenmikroskopen grundlegend verbessert haben. Die von Jia für diese Mikroskope entwickelte NCSI-Technik (von „negative spherical aberration imaging“) hat die Sichtbarkeit leichter Elemente noch einmal verbessert und es möglich gemacht, die Besetzungszustände einzelner Atomsäulen in kristallinen Materialien zu bestimmen.
Mithilfe der NCSI-Technik ist dem Physiker auch einer seiner bisher wichtigsten Beiträge für die Materialforschung gelungen: die atomar aufgelöste Charakterisierung elektrischer Dipole in oxidischen Ferroelektrika. Deren Orientierung lässt sich mit einem äußeren elektrischen Feld ändern. Die Materialien eignen sich deshalb für die Speicherung von Daten auf engstem Raum.
FZJ / CT