28.11.2007

Jenoptik-Aktienpaket verkauft

Thüringen hat sein letztes großes Aktienpaket des börsennotierten Technologiekonzerns Jenoptik an eine Beteiligungsgesellschaft aus Österreich verkauft..

Erfurt/Wien (dpa) - Thüringen hat sich von seinem letzten großen Aktienpaket beim börsennotierten Technologiekonzern Jenoptik getrennt. Die Landesbeteiligung in Höhe von 14,8 Prozent an der Jenoptik AG (Jena) sei an die ECE Industriebeteiligungen GmbH mit Sitz in Wien verkauft worden. Der Vertrag mit dem Unternehmen, hinter dem die österreichische Privatstiftung Humer stehe, wurde am Dienstag in Erfurt unterzeichnet, teilten Finanzministerin Birgit Diezel (CDU) und ECE mit. Das Land hatte bereits vor etwa zwei Jahren den Rückzug als Jenoptik-Gesellschafter angekündigt. Für die etwa 7,7 Millionen Aktien aus Landesbesitz erhalte Thüringen bis zu 52,2 Millionen Euro, die für Zukunftsinvestitionen genutzt werden sollen.

Der Kaufpreis für das Aktienpaket betrage rund 50,3 Millionen Euro zuzüglich eines von der mittelfristigen Kursentwicklung abhängigen Aufpreises von knapp zwei Millionen Euro, teilte ECE mit. Der ECE- Vorstand bezeichnete Jenoptik laut Mitteilung «als einen der interessantesten Hochtechnologiewerte Deutschlands» nach der im vergangenen Jahr begonnenen Neuausrichtung. Gemeinsames Ziel mit dem Management in Jena sei es, «wieder ein hochprofitables Milliarden- Unternehmen zu schaffen». ECE unterstütze die Wachstumsziele und habe sein Engagement mittel- bis langfristig angelegt.

Die ECE-Zahlungen sollen nach Angaben von Finanzministerin Diezel 2008 und 2009 in vier verzinsten Teilbeträgen an die Landeskasse erfolgen. «Die Erlöse werden nicht zum Stopfen von Haushaltslöchern eingesetzt.» Der zweistellige Millionenbetrag fließe wie angekündigt in ein Landesprogramm «ProExzellenz» und damit in Wissenschaft, Forschung und Ausbildung.

Jenoptik war 1991 als 100-prozentige Thüringer Landesgesellschaft gegründet worden. Nach dem Börsengang des Unternehmens 1998 hatte sich der Landesanteil schrittweise verringert. Die überwiegende Zahl der Aktien befindet sich in Streubesitz. Seit 2006 konzentriert sich Jenoptik nur noch auf Optik, Laser, Mess- und Wehrtechnik sowie Verkehrssicherheitssysteme. Das Geschäft mit Fabrikbauten für die Elektronik-Industrie wurde verkauft. Nach einem Gewinnrückgang in den ersten neun Monaten wird 2007 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 32 bis 35 Millionen Euro erwartet.

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