24.01.2008

Kein Problem für Deutschland?

Deutschland kann die Folgen des EU-Gesetzespakets zum Klimaschutz nach Ansicht des Mannheimer Wirtschaftsforschers Andreas Löschel gut schultern.

Kein Problem für Deutschland?

Mannheim (dpa) - Deutschland kann die Folgen des EU-Gesetzespakets zum Klimaschutz nach Ansicht des Mannheimer ZEW-Wirtschaftsforschers Andreas Löschel gut schultern. «Die gesamtwirtschaftlichen Kosten sind wohl eher niedrig, die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze relativ gering - insgesamt wird man eine rote Null erwarten können», sagte Löschel. Der Volkswirt leitet den Forschungsbereich Umwelt- und Ressourcenökonomik am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Im Auftrag der Generaldirektion Industrie von EU-Kommissar Günter Verheugen hat er die ökonomischen Auswirkungen des Energie- und Klimaschutzpakets berechnet.

Weil die Maßnahmen der EU-Kommission die Stromerzeugung besonders stark treffe, müssten sich private Haushalte allerdings auf steigende Strompreise gefasst machen. «Wir rechnen mit einem Anstieg um 10 bis 15 Prozent», sagte Löschel. «Die Preise für die Stromerzeugung werden wegen der Verpflichtung hochgehen, CO2 zu reduzieren und erneuerbare Energien einzusetzen - und das wird auf die Kunden abgewälzt.»

Der Wirtschaftsforscher geht davon aus, dass die Kosten für das EU-Gesetzespaket in Deutschland bei etwa einem halben bis einem Prozent des Bruttosozialprodukts liegen werden. «Deutschland wird etwas stärker betroffen sein als die anderen EU-Länder, weil es angesichts seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit stärkere Verpflichtungen übernehmen muss.»

Die Auswirkungen auf einzelne Wirtschaftsbereiche seien jedoch sehr unterschiedlich, betonte Löschel. «Die energieintensiven Branchen wie etwa die Produktion von Stahl, Aluminium oder Zement trifft es stark, da wird es zu größeren Einbrüchen kommen. Hier besteht die Gefahr, dass Unternehmen wirklich weggehen - und dann werden die Emissionen im Ausland produziert, aber die Arbeitsplätze sind verlagert.» Insgesamt sei es jedoch «ein kleiner Teil der Volkswirtschaft, der unter diese Probleme fällt».

Gespräch: Julia Ranniko, dpa

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