Klimaforscher Latif fordert Sanktionsmöglichkeiten
Der Klimaforscher Mojib Latif hat nach dem UN-Klimagipfel in New York Strafmöglichkeiten gefordert, wenn Länder Treibhausgase nicht wie vereinbart reduzieren.
Mainz (dpa) - Der Klimaforscher Mojib Latif hat nach dem UN-Klimagipfel in New York Strafmöglichkeiten gefordert, wenn Länder Treibhausgase nicht wie vereinbart reduzieren. Die nächste Klimakonferenz im Dezember auf Bali müsse verpflichtende Reduktionsziele festschreiben. «Es muss auch eine Sanktionsstrategie entwickelt werden. Es kann nicht angehen, dass man Verträge unterschreibt und diese dann hinterher bricht», sagte Latif im «ZDF-Mittagsmagazin» am Dienstag.
Schon die Vereinbarungen im Kyoto-Protokoll seien nicht eingehalten worden, ergänzte der Professor am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel. Da es seit 1990 einen Zuwachs an Emissionen von Treibhausgasen weltweit von ungefähr 30 Prozent gebe, könne von Fortschritten beim Klimaschutz bislang nicht die Rede sein. Den Vorschlag von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), den Kohlendioxid-Ausstoß pro Kopf weltweit festzulegen, hält Latif für sinnvoll und wichtig. Die Industrieländer, insbesondere auch die Bundesrepublik, seien sonst gegenüber den Schwellen- und Entwicklungsländern nicht glaubwürdig.