Köhler fordert Landesprogramme
Bundespräsident Horst Köhler hat mit Blick auf das sechs Milliarden Euro schwere Hochschulprogramm des Bundes die Länder aufgefordert, nun mit eigenen Initiativen nachzuziehen.
Köhler fordert Landesprogramme
Stuttgart (dpa) - Bundespräsident Horst Köhler hat mit Blick auf das sechs Milliarden Euro schwere Hochschulprogramm des Bundes die Länder aufgefordert, nun mit eigenen Initiativen nachzuziehen. «Unsere Hochschulen sind bei steigenden Belastungen chronisch unterfinanziert», sagte Köhler am Freitag auf der Jahresversammlung des Stifterverbandes in Stuttgart. Er beklagte überfüllte Hörsäle, marode Gebäude und fehlende Ausstattungen in Labors und Bibliotheken. Bezogen auf die Wirtschaftskraft Deutschlands lägen die Ausgaben für Hochschüler unter dem Durchschnitt. Die «viel beschworene individuelle Förderung» müsse mehr werden als ein Lippenbekenntnis.
Auch in der Schule müssten die Bedingungen für Kreativität noch besser werden, Lehrer brauchten eine praxisnähere Ausbildung, sagte Köhler. Das spielerische, entdeckende und selbstständige Lernen müsse mehr Gewicht als bisher haben. Besonders im Schulunterricht kämen das «selbsttätige Experimentieren und die unmittelbare Naturbeobachtung oft zu kurz». Köhler sieht darin einen Grund für Nachwuchsprobleme in den Natur- und Technikwissenschaften. Die vielerorts gegründeten Wissenschaftszentren und Kinderuniversitäten seien ein guter Anfang.
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ist der Dachverband von 360 meist wissenschaftlichen Stiftungen. Der Aufsichtsratschef der Robert Bosch GmbH, Hermann Scholl, erhielt am Freitag die höchste Auszeichnung der Stiftung, die Richard-Merton- Ehrennadel.
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