Kohärente Strömung in aktiven Flüssigkeiten
Übergang von chaotischer zu gerichteter Bewegung von winzigen Biomotoren noch rätselhaft.
Wer Flüssigkeiten durch Pipelines oder winzige Mikrokanäle strömen lassen will, braucht dazu geeignete Pumpen. Doch aktive Flüssigkeiten können auch völlig selbstständig ohne einen äußeren Antrieb in eine Richtung strömen. Dieses Phänomen beobachteten nun amerikanische Physiker mit einer Lösung, in der sie kleine biologische Motorproteine verteilt hatten. Bisher zeigten diese Biomotoren nur eine ungerichtete, fast chaotische Dynamik vergleichbar mit der unkontrollierbaren Schwarmbildung von Fischen oder Vögeln. Doch mit den geeigneten Randbedingungen gelang es den Forschern, diese Bewegung in eine gerichtete Strömung zu überführen.
Abb.: In einem Toroid wandelt sich die turbulente Wirbelbewegung von Biomotoren in eine gerichtete, kohärente Strömung um. (Bild: K.-T. Wu et al., Brandeis University)
Seth Fraden und seine Kollegen von der Brandeis University in Waltham verteilten für ihre Experimente winzige Tubulin-
Die ungeordnete Wirbeldynamik veränderte sich zur Überraschung der Forscher drastisch, als sie die Flüssigkeit mit den Biomotoren durch Mikrokanäle mit verschiedenen Dimensionen füllten. Plötzlich bildete sich eine gerichtete Bewegung aus und die Flüssigkeit strömte völlig selbstständig in eine Richtung. Höhe und Breite der Kanalwände variierten die Forscher in der Größenordnung einiger hundert Mikrometer. Dabei durfte jedoch das Größenverhältnis der Seitenwände nicht größer als drei werden, da sich darüber wieder eine turbulente Wirbeldynamik einstellte.
Fraden und Kollegen führten zahlreiche Versuche mit toroid-
Die einzelnen turbulenten Wirbelbewegungen währten selten länger als drei Sekunden. Doch eingefüllt in den Toroid-
Allerdings haben Fraden und Kollegen für den Übergang einer choatisch-
Jan Oliver Löfken
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