Kohlendioxid-Einlagerung schwierig und teuer
Moderne Kohlekraftwerke mit Abscheidung und Lagerung des schädlichen Kohlendioxids werden nach Expertenschätzung Zukunftsmusik bleiben.
Berlin (dpa) - Moderne Kohlekraftwerke mit Abscheidung und Lagerung des schädlichen Kohlendioxids werden nach Expertenschätzung Zukunftsmusik bleiben. Die Kosten für die Abtrennung wären enorm, geht aus einem Bericht des Forschungsausschusses hervor, den der Bundestag am Dienstag veröffentlichte. Es gebe noch erheblichen Forschungs- und Entwicklungs-Bedarf, ehe das Verfahren reif für die großtechnische Anwendung sei.
Untersuchungen zufolge könnte die 40- bis 130-fache Menge des von deutschen Kraftwerken jährlich ausgestoßenen Kohlendioxids unterirdisch eingelagert werden, berichtete der Ausschuss. Die Kosten für die Abscheidung des Gases werden auf 26 bis 37 Euro pro Tonne geschätzt. «Für Kohlekraftwerke bedeutet dies annähernd eine Verdoppelung der Stromgestehungskosten, für Erdgas-Kombi-Kraftwerke eine Steigerung um 50 Prozent.» Bemühungen von Kraftwerksbetreibern wie Vattenfall, die im September eine Pilotanlage in Brandenburg in Betrieb nehmen wollen, waren bei Umweltschützern bereits auf erhebliche Skepsis gestoßen.