06.05.2014

Kopernikus-Preis an Physiker-Duo

Harald Weinfurter und Marek ukowski erhalten den Preis für ihre Zusammenarbeit in der Quantenphysik.

Für ihre Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Wissenschaft erhalten Professor Harald Weinfurter, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, und Professor Marek ukowski, Universität Danzig, den Kopernikus-Preis 2014 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Stiftung für die polnische Wissenschaft (FNP). Die gemeinsame Jury von DFG und FNP sprach den Physikern den Preis als „herausragende Wissenschaftler“ und als „Wissenschaftler-Tandem“ zu, dessen „gemeinsame Forschungsarbeiten klare und bedeutende Ergebnisse zeitigen“. Der Kopernikus-Preis ist mit 100.000 Euro dotiert und wird am 10. September 2014 in Berlin von den Präsidenten der DFG und FNP, Peter Strohschneider und Maciej ylicz, verliehen.

Weinfurter und ukowski verbindet eine langjährige, fruchtbare und durch zahlreiche gemeinsame Publikationen ausgewiesene Kooperation. Dabei bringt ukowski seine Expertise der theoretischen Quantenphysik ein, während Weinfurter auf diesem Gebiet experimentell arbeitet. Beide Aspekte ergänzen sich dabei laut Jurybegründung optimal und bieten auch Potenzial für künftige gemeinsame Forschungen.

Abb.: Harald Weinfurter (Bild: LMU)

Harald Weinfurter hat seit 1999 eine Professur für Experimentelle Quantenoptik an der LMU inne, wo er von 2008 bis 2012 auch Vize-Dekan der Fakultät Physik war. Nach seinem Physikstudium und der Promotion in Wien führte ihn sein Weg zur Habilitation nach Innsbruck. Es schlossen sich Stellen in Wien, am Hahn-Meitner-Institut in Berlin und erneut in Innsbruck an. Weinfurters Forschung befasst sich mit den Grundlagen der Quantenphysik. Dabei arbeitet er unter anderem in der experimentellen Quanteninterferometrie mit korrelierten Photonen, an Quantenkorrelationen und verschränkten Zuständen sowie der Quantenkommunikation und -information und deren Anwendung in der Quantenkryptografie und Quantenmetrologie. Für seine Arbeit erhielt Weinfurter zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2003 den Philip Morris Forschungspreis und 2004 den Descartes-Preis der Europäischen Union. Seit 2010 ist er als Max-Planck-Fellow am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching mit der Abteilung Laserspektroskopie des Nobelpreisträgers Theodor W. Hänsch assoziiert.

Abb.: Marek ukowski (Bild: VCQ)

Marek ukowski ist seit 1998 Professor für Physik an der Universität Danzig, zunächst als außerordentlicher, seit 2006 als ordentlicher Professor. Von 1996 bis 2005 leitete er die Abteilung für Quantenoptik am Institut für Physik der Universität Danzig, anschließend das Institut selbst. Er habilitierte sich im polnischen Torun an der Nikolaus-Kopernikus-Universität, nachdem er in Cambridge, Großbritannien, ein „Proficiency Certificate in English grade A“ erhielt. Seine Promotion in Danzig schloss sich an ein dortiges Physik- mit parallelem Mathematikstudium an. ukowski ist Gründungsmitglied des 2007 ins Leben gerufenen Nationalen Zentrums für Quanteninformatik in Danzig und seit 2010 Vorstandsmitglied der Förderorganisation Nationales Zentrum für Wissenschaft. Der Physiker erhielt allein vier Mal den Preis für Wissenschaft des polnischen Bildungsministeriums und wurde drei Mal mit Preisen des Rektors der Universität Danzig ausgezeichnet. Gastaufenthalte in Peking, China, und im Jahr 2006 ein schwedisches Wenner-Gren-Stipendium unterstreichen ebenso wie die langjährige Kooperation mit Weinfurter seine internationale Vernetzung.

Die beiden Physiker sind das fünfte Preisträgerpaar, das den Kopernikus-Preis der DFG und FNP erhält. Der Preis wird seit 2006 alle zwei Jahre an jeweils eine wissenschaftliche Persönlichkeit aus Deutschland und Polen verliehen. Er ist nach dem Astronomen Nikolaus Kopernikus (1473–1543) benannt und soll ein Zeichen der engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in der Forschung setzen. Das Preisgeld steuern die beiden Organisationen zu gleichen Teilen bei; die beiden Preisträger erhalten jeweils die Hälfte und können diese Summe für alle wissenschaftlichen Zwecke verwenden, die DFG und FNP mit ihren Programmen fördern. Ein Schwerpunkt soll dabei in der Intensivierung der gemeinsamen Nachwuchsförderung liegen.

DFG / DE

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