Krebszellen an der Form erkennen
Mikrofluidik, physikalische Prinzipien und Analysealgorithmen sollen zelltypisches Signal liefern.
Die typische Gestalt von Krebszellen im menschlichen Blut könnte der Schlüssel sein für eine neue Methode zur Früherkennung von Krebs. Ein darauf aufbauendes Nachweisverfahren hat Stephan Quint von der Universität des Saarlandes vorgeschlagen. Mit seiner Forschungsidee gewann er eine Ausschreibung der Förderinitiative „Experiment!“ der Volkswagen-
Abb.: Lungenkrebszellen bei der Teilung. (Bild: NIH)
Derzeitige Verfahren zum Nachweis von Krebszellen im menschlichen Blut sind aufwändig und teuer: Die Zellen werden mit Markerstoffen angefärbt und anschließend mittels Fluoreszenz-
„Unsere Idee ist es, Mikrofluidik, physikalische Detektionsprinzipien und ausgeklügelte Analysealgorithmen so zu kombinieren, dass ein zelltypisches Signal entsteht“, so der Forscher. Dieses würde die benötigten Informationen liefern, um den Zelltyp hinreichend zu bestimmen und somit auch Krebszellen zu identifizieren. Insbesondere aus der Anwendung von hohen Fließgeschwindigkeiten erwarteten Quint und seine Kollegen ausgeprägte Vorteile, zum einen für die Identifizierung der Zellen und zum anderen für einen hohen Zelldurchsatz. „Ein auf dieser Methode basierendes Detektionsgerät zur Erkennung von Krebszellen im Blut – ein Durchflusszytometer – wäre sehr einfach zu handhaben“, betont Quint. Es erlaube, ohne großen Aufwand festzustellen, ob im Blut zirkulierende Tumorzellen vorhanden sind, was schon in einem frühen Krebsstadium der Fall ist.
UdS / RK