Länder- und Fachgrenzen überwinden
EU-Projekt CALIPSOplus bringt Synchrotron- und Freie-Elektronen-Laser-Forschung zusammen.
Aktuell gehen einige der stärksten Lichtquellen der Welt in Betrieb. Wissenschaftler wollen mit diesen immer weiter in die Welt der Moleküle, Atome und Teilchen vordringen. Besonders die von Beschleunigern angetriebenen Lichtquellen bieten seit vielen Jahren verlässliche Rahmenbedingungen. Dazu zählen die Synchrotron-
Abb.: Die beiden Freie-Elektronen-Laser gehören zum ELBE-Zentrum für Hochleistungs-
Europa hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass Ländergrenzen in Forschung und Wissenschaft keine Rolle mehr spielen sollen. „Mit dem neuen Projekt CALIPSOplus adressieren wir diese Forderung“, so der Koordinator Manfred Helm vom HZDR. „Wir schließen die wichtigsten Synchrotron-
Ein besonderer Fokus des neuen EU-Projekts CALIPSOplus liegt auf den 13 jüngsten Mitgliedern der Europäischen Union. Um Wissenschaftlern in Mittel- und Osteuropa Wissen zu modernen Lichtquellen zu vermitteln und ihnen einen unkomplizierten Zugang zu den Anlagen zu ermöglichen, sind Besuche an Universitäten und spezielle Kurse geplant. „Das Gefälle zwischen Ost und West ist dramatisch“, erläutert der Physiker Manfred Helm. „Viele Institutionen gerade in Osteuropa haben schlicht keine Mittel, um die Reisekosten für ihre Wissenschaftler aufzubringen.“ CALIPSOplus will deshalb auch ein Manko überwinden, das viele Förderprojekte aufweisen. Nach Auslaufen der Förderung fehlt das Geld für Auslandsreisen und die begonnenen wissenschaftlichen Vorhaben ruhen auf unbestimmte Zeit.
Der Aspekt der Nachhaltigkeit spielt insgesamt eine große Rolle für das gerade angelaufene EU-Projekt. So sollen beispielsweise unerfahrene Wissenschaftler mit erfahrenen Nutzern von Lichtquellen auf Augenhöhe in kleinen Teams zusammenarbeiten. Als zentrale Plattform, die über die vierjährige Laufzeit hinaus Wirkung zeigen soll, bauen die insgesamt 19 Partner von CALIPSOplus den Internetauftritt von „Wayforlight“ aus. Dieser bildet die Basis für alle im Projekt enthaltenen Aktivitäten und Angebote. Die Plattform soll alle wichtigen Informationen über die Experimentierplätze an Europas Lichtquellen sowie über das Bewerbungsprozedere für Messzeiten zur Verfügung stellen.
„Wir erwarten zudem längerfristige Impulse für die Zeit nach 2020, indem wir alle bereits existierenden Programme und Aktivitäten rund um beschleunigerbasierte Lichtquellen hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit untersuchen“, so der Projektkoordinator Helm vom HZDR. Auch die Industrie wird von Europas Lichtquellen profitieren. So soll ein gemeinsam mit Industriepartnern aufgesetztes Forschungsprojekt ein Instrument entwickeln, das die Qualität von Spezialoptiken messen kann. Derzeit gibt es nämlich nur sehr wenige Firmen weltweit, die Spiegel für hochbrillante Röntgenquellen herstellen und deren Oberflächen-
Gerade in den letzten Jahren hat sich die Landkarte Europas mit neuen Standorten modernster Lichtquellen gefüllt. Um einige Beispiele zu nennen: das MAX-IV-
HZDR / DE










