Laser beschleunigen Ionen
Kompakt, kostengünstig und leicht anwendbar – Verfahren könnte Zugang zu Krebsbehandlungen erleichtern.
Forscher der Chalmers Universität in Schweden haben eine neue Methode entwickelt, Laser zur Ionenbeschleunigung einzusetzen. Diese Technologie könnte mehr Menschen Zugang zu fortschrittlichen Krebsbehandlungen verschaffen. Fortschrittliche Ionentechnologie lässt sich in manchen Fällen einsetzen, um inoperable Tumore zu behandeln. Bei der Behandlung zerstört ein konzentrierter Ionenstrahl die Krebszellen, ohne das umliegende gesunde Gewebe zu schädigen. Bisher werden dazu Zyklotron-
Abb.: Ein Laserstrahl (rot-violett) fällt auf eine dünne Folie (im Hintergrund), auf deren Rückseite sich ein Spiegel befindet. Der Strahl wird reflektiert und bildet eine stehende Welle. Durch die kontrollierte Veränderung der Laserwellenlänge bewegen sich die Wellenberge der stehenden Welle. Diese Bewegung zieht die Elektronen (grün) und in deren Folge die Ionen (rot), wodurch die Ionen auf hohe Energien beschleunigt werden. (Bild: F. Mackenroth, Chalmers U.)
„Bisher können nur sehr wenige Patienten diese Behandlung erhalten, da eine entsprechende Anlage nicht einmal in jedem europäischen Land verfügbar ist. Mit unserer Methode Ionen zu kontrollieren kann die gleiche Technologie in Zukunft hoffentlich in Geräten eingesetzt werden, die kompakt, kostengünstig und leicht anzuwenden sind“, sagt Mattias Marklund von der Chalmers Universität.
In nur wenigen Monaten entwickelten er und seine Kollegen Felix Mackenroth und Arkady Gonoskov die „Chirped-
Bisher gab es nur einige wenige Methoden, um Ionen mit Lasern zu beschleunigen, und keine davon konnte die Ionen gezielt und effizient kontrollieren. „Es war bislang eher so, als würde man einen Vorschlaghammer benutzen“, ergänzt Mackenroth. „Mit unserer neuen Methode können wir hingegen große Mengen an Ionen mit großer Präzision einfangen, stabilisieren und organisieren, ohne dass wir viel Laserenergie benötigen. Dies ist ein kleiner Schritt in Richtung des ultimativen Ziels, Krebstumore zu behandeln, was einen enormen gesellschaftlichen Gewinn bedeuten würde. Aber von diesem ultimativen Ziel sind wir immer noch weit entfernt.“ Bisher wurde die Methode nur mithilfe moderner Computersimulationen getestet. Experimente in Zusammenarbeit mit der Universität Lund sind aber bereits in Planung.
Chalmers U. / RK