Leben auf dem Mond?
In der Frühzeit unseres Trabanten könnte ein Dutzende Millionen Jahre langes Zeitfenster für Habitabilität vorgelegen haben.
Unser Mond ist heute leblos und unbewohnbar. Es gibt keine nennenswerte Atmosphäre, kein flüssiges Wasser auf der Oberfläche, keine Magnetosphäre zum Schutz vor Sonnenwinden und kosmischer Strahlung sowie große Temperaturschwankungen. Den Mond mit Bewohnbarkeit in Zusammenhang zu bringen, scheint gewagt und stellt bisherige Hypothesen auf den Kopf. Dirk Schulze-
„Es geht nicht darum, ‚grüne Männchen‘ zu finden. Bakterien und Mikroben sind ebenfalls biologisches Leben und vor allem: diese primitiven Lebensformen sind die Grundlage für die Entwicklung höherer, intelligenter, auch techniknutzender Lebensformen“, sagt Dirk Schulze-
„Wir gehen davon aus, dass der Mond als Resultat einer gigantischen Kollision der Erde mit einem anderen Himmelskörper vor 4,5 Milliarden Jahren entstand“, so Schulze-
Vor etwa vier Milliarden Jahren, als das erste Leben auf der Erde entstand, kollidierten viele Asteroiden und Meteoriten mit der Erde. Bakterien könnten von der Erde den Mond erreicht haben, den Impakt und Flug überlebt haben, und zwar genau in dem Zeitfenster, als das Leben auf dem Mond möglich war, als Wasser in einer frühen Atmosphäre auf der Oberfläche vorhanden war, ebenso ein Magnetfeld. In den Gesteinsproben von der Mondoberfläche jedenfalls, die während der Mondmissionen gesammelt wurden, gibt es Hinweise auf Oxidationsvorgänge und hydrothermale Prozesse.
Um diese ersten Ergebnisse und die daraus resultierenden hochspekulativen Hypothesen weiter zu erhärten, so die Wissenschaftler abschließend, sei es notwendig, entsprechende Forschungsprogramme weltweit voranzutreiben. Sie empfehlen, diese Untersuchungen in neuen (Mond-) Simulationskammern durchzuführen, ebenso wie auf der internationalen Raumstation ISS. Nur so könne man testen, ob es ein frühes Zeitfenster für Leben auf dem Mond gegeben haben könnte.
TU Berlin / DE