Lehramtsstudium: Master statt 1. Staatsexamen
Baden-Württemberg plant Pilotprojekt für die Physiklehrerausbildung.
Baden-Württemberg plant Pilotprojekt für die Physiklehrerausbildung.
Die Universität Konstanz und die PH Freiburg wollen angehenden Lehrerinnen und Lehrern eine Alternative zu den bestehenden Lehramtsstudiengängen bieten: Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg bewilligte einen gemeinsamen Antrag der beiden Hochschulen, einen gestuften Bachelor- und Master-Modellstudiengang „Gymnasiales Lehramt“ in den Fächerkombinationen Physik/Mathematik und Physik/Informatik zu entwickeln. Der Innovations- und Qualitätsfonds des Ministeriums fördert das Pilotprojekt über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt rund 600.000 Euro.
Abb.: "Physik ist, wenn es nie gelingt" (Volksmund) – ein Pilotprojekt zur Lehrerausbildung soll in Baden-Württemberg Abhilfe schaffen (Foto: Uni Konstanz)
Der bisherige Zugang zum Beruf des Gymnasiallehrers erfolgt im Südweststaat über einen zehnsemestrigen Studiengang, der mit dem 1. Staatsexamen abschließt, und einem anschließenden 1,5-jährigen Referendariat, das im 2. Staatsexamen mündet. Mit dem geplanten Modellstudiengang erhalten Studierende mit einem Bachelor-Abschluss in Physik die Möglichkeit, einen Master of Education zu erwerben und darüber in den Lehrerberuf zu gelangen. Die Struktur des Referendariats und das 2. Staatsexamen bleiben unverändert. Somit werde eine größere Flexibilität in der Berufswahl eröffnet und dem bestehenden Lehrermangel in diesen Fächerkombinationen entgegengewirkt.
Zentraler Bestandteil des Master-Studiengangs ist – neben dem Fachstudium von Mathematik oder Informatik als Zweitfach – die Vermittlung didaktischer und schulpraktischer Kenntnisse und Erfahrungen. Der vorausgegangene, rein fachwissenschaftliche Bachelor-Studiengang soll stets an einer Universität absolviert werden, den Master-Studiengang betreuen eine Uni und eine Pädagogische Hochschule gemeinsam. Das Pilotprojekt aus Konstanz und Freiburg konzentriert sich auf das Fachgebiet Physik als Hauptfach; im Erfolgsfall wäre eine Ausweitung auf weitere Fächer denkbar. Auch Studierende, die ihren Bachelor in Physik an einer anderen Universität erworben haben, können in diesen Modellstudiengang wechseln.
Uni Konstanz / OD