13.11.2009

Letzte Chance für steckengebliebenen Marsrover Spirit

Am Montag sollen Kommandos an das kleine Fahrzeug gegeben werden, seine Räder bis zu sechsmal zu drehen.

Letzte Chance für steckengebliebenen Marsrover «Spirit»

Am Montag sollen Kommandos an das kleine Fahrzeug gegeben werden, seine Räder bis zu sechsmal zu drehen.

Daumendrücken bei der NASA: Am Montag wollen Experten der US-Raumfahrtbehörde mit einem letzten Versuch beginnen, ihren seit April auf dem Marsboden steckengebliebenen Rover «Spirit» zu befreien. Klappt das nicht, könnte die «Sandfalle» auf dem Roten Planeten zum Grab des golfcartgroßen Roboters werden, der mit einer nunmehr fast sechsjährigen Lebensdauer aber ohnehin schon die kühnsten Erwartungen der NASA übertroffen hat.

«Spirit» sitzt an einem Mars-Ort fest, den die Wissenschaftler Troy getauft haben. Hier waren seine Räder auf einer Erkundungsreise über einen krustigen Boden eingebrochen und dann in einer darunter liegenden Sandschicht steckengeblieben. Erste Befreiungsversuche scheiterten, dann legte die NASA erst einmal eine Pause ein, um ihre weitere Strategie an einem Rover-Duplikat zu erproben - in einem Sandkasten im Jet Propulsion Laboratory in Kalifornien.

 

 

Abb.: Aufnahmen vom Mars Rover Spirit der NASA (April 2009). (Bild: NASA/JPL-Caltech)

Nun ist es so weit: Nach dem Motto «Jetzt oder nie» sollen am Montag erste Kommandos an das kleine Fahrzeug gegeben werden, seine Räder bis zu sechsmal zu drehen. So soll es vorsichtig weitergehen, Zentimeter für Zentimeter, bis «Spirit» wieder frei ist. Voraussichtlich bis Februar will die NASA dem Rover Zeit geben, aus seiner Falle zu kommen. Gelingt das nicht, geht damit die Reise zu Ende, wenn auch nicht zwangsläufig das Leben des Roboters: Er soll dann mit seinen Geräten im Stehen die Umgebung erkunden, bis er stirbt.

«Spirit» war am 3. Januar 2004 auf dem Marsboden gelandet, drei Wochen später setzte sein Zwillingsbruder «Opportunity» auf dem entgegengesetzten Pol des Planeten auf. Die Hauptmission des Duos: die Suche nach Belegen für Wasser, die Voraussetzung für die Entstehung von Leben. Sie fanden die Beweise, und nicht nur das. Sie entdeckten Quarz im Marsboden, was auf einstige heiße Quellen hindeuten könnte.

«Opportunity» ist der NASA zufolge übrigens fit und munter und auf dem Weg zum Endeavour-Krater, den er erkunden soll. Beide Rover haben ihre erwartete Lebensdauer bereits um das 22-fache übertroffen.

DPA

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