Licht schafft Forschungs-Neuland
Rudolf-Kaiser-Preis für Alexander Szameit von der Uni Jena
Virtuelle Magnetfelder von nie da gewesener Stärke, ein mikroskopisches Verfahren, das Details sichtbar macht, die so klein sind, dass man sie mit einem Mikroskop nicht sehen kann und ein optischer Quanten-Computer-Chip, der mit Licht rechnen kann – das sind nur einige der Forschungsergebnisse von Alexander Szameit. Der 35-Jährige ist Juniorprofessor für Diamant-/Kohlenstoffbasierte optische Systeme der Friedrich-Schiller-Universität Jena und erhält am 15. Januar den Rudolf-Kaiser-Preis. Die gleichnamige Stiftung verleiht diese mit 35.000 Euro dotierte Auszeichnung an Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Experimentalphysik, die bereits besondere wissenschaftliche Leistungen erbracht, aber noch keinen Lehrstuhl innehaben.
Abb.: Alexander Szameit von der Universität Jena wird mit dem Rudolf-Kaiser-Preis ausgezeichnet. (Bild: J.-P. Kasper, U Jena)
„In seinen Arbeiten sucht Alexander Szameit nach Möglichkeiten, mit Hilfe von Licht neue Erkenntnisse aus den Grenzbereichen der Naturwissenschaften zu gewinnen“, würdigt der Direktor des Instituts für Angewandte Physik Andreas Tünnermann von der Uni Jena Szameits Arbeiten und verweist beispielsweise auf die Simulation von Prozessen im Inneren von Sternen im Labormaßstab. „Szameit entwickelte ein einzigartiges Modellsystem, in welchem sich Licht gezielt steuern und manipulieren lässt, um so offene Fragen aus der Plasmaphysik, der Hochenergiephysik oder der Festkörperphysik zu beantworten, die bisher nicht experimentell zugänglich sind.“
Diese Arbeiten sind es auch, die die Jury zur Begründung für die Auszeichnung besonders hervorhebt. So haben Szameit und sein Team 2013 im renommierten Fachmagazin „Nature“ einen vielbeachteten Beitrag zu photonisch-topologischen Isolatoren veröffentlicht und darin gezeigt, wie sich Licht verlustfrei um Ecken und Kanten leiten lässt. Der Preisträger freut sich über die Würdigung seiner Arbeit: „Ich bin sehr stolz auf diesen Preis, der mir zeigt, dass meine Forschung – die natürlich immer das Ergebnis toller Teamarbeit ist – Anerkennung findet.“ Der Preis bestätige ihn darin, die eingeschlagene Forschungsrichtung weiterzuverfolgen und motiviere für neue Herausforderungen.
FSU / RK