17.02.2017

Lichtschalter für Lebensprozesse

Bundesweites Innovationsnetzwerk zur Optogenetik initiiert.

Im Rahmen der BMBF-Initiative „Innovationsforen Mittel­stand“ strebt das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) die Bildung eines bundes­weiten Netzwerks zur Opto­genetik an. Dieses soll die Kompetenzen aus den relevanten Forschungs­feldern bündeln, um das Potenzial licht­steuerbarer Bio­moleküle in Kombination mit modernster Licht­technik zu erschließen. Insbesondere in der Biomedizin lassen viel­versprechende Ansätze auf neue Behandlungs­methoden hoffen – beispielsweise für neurologische Erkrankungen.

Abb.: Elektrophysiologische Untersuchung einer optogenetisch veränderten neuronalen Zelllinie (Bild: LZH)

Ob Photosynthese oder unser Sehsinn: In der Natur steuert das Licht eine ganze Reihe von fundamentalen Prozessen. Die Opto­genetik – eine neuartige Basis­technologie bestehend aus Optik und Gen­technik – macht sich Methoden aus beiden Bereichen zu eigen. Ziel ist es, diese für Fortschritte in der Biomedizin und weiteren Themen­feldern einzusetzen.

Lichtpulse können Reaktionen in biologischem Gewebe auslösen und so verschiedenste Prozesse steuern. Muskel­kontraktionen, Nerven­impulse oder bestimmte Stoffwechsel­zwischen­produkte lassen sich so induzieren. Dieser Mechanismus bildet die Grundlage für viele neue Anwendungen in der Biomedizin, Robotik und Bio­technologie. Erste Studien bestätigen schon jetzt viel­versprechende Ansätze, zum Beispiel zur Verbesserung neurologischer Implantate.

Um die zahlreichen Möglichkeiten der Optogenetik auszuschöpfen, bedarf es einer engen Zusammen­arbeit verschiedenster Fach­richtungen von der Molekular­biologie bis zur Laser­physik. Grundlegende Erkenntnisse aus dem Labor lassen sich durch den intensiven Dialog zwischen Forschung, Wirtschaft, Öffentlichkeit und Politik schneller in innovative Verfahren und Produkte zum Nutzen der Gesellschaft transferieren. Vor diesem Hintergrund initiiert das LZH das „Innovations­forum Opto­genetik – Technologien und Potenziale“.

Mit dem Zehn-Punkte-Programm „Vorfahrt für den Mittelstand“ unterstützt das Bundes­ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, auf Basis aktueller Forschungs­ergebnisse neue Ideen zu entwickeln und daraus zukunftsweisende Anwendungen zu generieren. Die „Innovations­foren Mittel­stand“ sind dabei ein zentraler Baustein.

Von den 99 Projektskizzen der ersten Bewerbungsrunde für das Programm „Innovationsforen Mittelstand“ hat das BMBF 21 zur Antragstellung zugelassen, darunter die vom LZH. „Wir freuen uns, unser Konzept nun in einem Projekt­antrag weiter ausarbeiten zu können“, erklärt Dag Heinemann, Leiter der Gruppe Biophotonics am LZH.

LZH / DE

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