Magnetische Atome in Reih und Glied
Eindimensionale magnetische Atomketten wachsen in einem selbstorganisierenden System.
Die Nanotechnologie revolutioniert unser Leben: Sie macht mikroelektronische Systeme noch kleiner, ermöglicht neuartige medizinische Diagnose- und Therapieverfahren und sorgt für selbstreinigende Materialoberflächen. Die besonderen Eigenschaften von Nanostrukturen sind zum Teil darauf zurückzuführen, dass man Materialien in ihrer Dimensionalität einschränkt – indem man etwa einen Kristall nicht in drei Richtungen wachsen lässt, sondern nur in zwei oder gar einer. Forschern der Uni Erlangen-
Abb.: Schematische Darstellung der eindimensionalen Atomketten: Die Sauerstoffmoleküle (rot) trennen die Metallatome – hier Kobalt (gelb) und Eisen (blau) – von der Iridium-
„Eindimensional“ bedeutet, als Atome in einer Kette anzuordnen. „Eine solche Atomkette kann allerdings nicht im leeren Raum existieren, sondern muss auf einer Unterlage abgelegt werden“, erklärt Alexander Schneider von der Uni Erlangen-
Die Forscher zeigen, dass Sauerstoff das Wachstum von perfekten einatomaren Ketten aus Mangan, Eisen, Kobalt und Nickel auf einer Iridium-
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Sauerstoffatome wie eine Art Hebemechanismus wirken, der die Atomketten von der Iridium-
Die Entdeckung des selbstorganisierenden Systems perfekt ausgerichteter magnetischer Atomketten könnte neue Impulse für die Erforschung eindimensionaler Systeme liefern. Die weitere Forschung insbesondere an dem System aus verschieden langen Kettenstücken mit unterschiedlicher Magnetisierung wird auch zeigen, welche Auswirkungen sich für die fortschreitende Miniaturisierung der Datenspeicherung ergeben. Ein weiterer interessanter Aspekt des untersuchten Materialsystems ist, dass die Ketten durch den eingebauten Sauerstoff Eigenschaften haben, die sich zwischen denen eines eindimensionalen Metalls und eines Oxids bewegen. Die über große Distanzen perfekte laterale Anordnung der Ketten erlaubt es nun, mit Methoden, denen die atomare Skala nicht zugänglich ist, beispielsweise die katalytischen Eigenschaften der Atomketten zu untersuchen.
FAU / RK