Magnetisches Moment von Protonen und Antiprotonen identisch
Fundamentale Eigenschaft der Teilchen auf neun signifikante Stellen genau gemessen.
Die Wissenschaft ist noch immer auf der Suche nach einem Unterschied zwischen Protonen und Antiprotonen, der die Existenz von Materie in unserem Universum erklären könnte. Jetzt ist es Forschern der BASE-
Abb.: Das BASE-Experiment am Antiprotonen-Entschleuniger am CERN: Zu sehen ist die Kontrollperipherie, der supraleitende Magnet, in dem sich die Penningfalle befindet, und das Antiproton-
Die BASE-Kollaboration vergleicht die fundamentalen Eigenschaften von Protonen und Antiprotonen mit höchster Präzision, in der vorliegenden Studie das magnetische Moment. Gemessen wird der g-Faktor, der die magnetische Feldstärke angibt. „Die Frage ist, ob das Antiproton genauso magnetisch ist wie das Proton", erklärt Stefan Ulmer, Sprecher der BASE-
Die BASE-Gruppe hatte dazu bereits im Januar für das Antiproton eine hochgenaue Messung des g-Faktors veröffentlicht, die jetzt noch übertroffen wird: Mit der aktuellen Hochpräzisionsmessung wurde der g-Faktor auf neun signifikante Stellen genau bestimmt. Der Wert ist 350-mal genauer als das im Januar publizierte Ergebnis. „Diese Steigerung in einer so kurzen Zeit war nur dank einer komplett neuen Methode möglich“, so Ulmer. Dazu haben die Wissenschaftler erstmals zwei Antiprotonen verwendet und sie mit zwei Penningfallen analysiert.
Antiprotonen werden am CERN künstlich erzeugt und von den Forschern für Versuche in einer Reservoirfalle gespeichert. Die Antiprotonen für das jetzige Experiment stammten aus dem Jahr 2015 und wurden zwischen August und Dezember 2016 vermessen – auch das eine kleine Sensation, da eine so lange Antimaterie-
Das neue Prinzip beruht auf dem Zusammenspiel von zwei Penningfallen. Solche Fallen halten die Antiprotonen durch elektrische und magnetische Felder fest. Die bisherigen Messungen waren durch eine starke magnetische Inhomogenität in der Analysefalle limitiert. Um diese Schranke zu durchbrechen, fügten die Wissenschaftler eine zweite Falle mit einem Magnetfeld hoher Homogenität hinzu. „Damit haben wir eine Methode angewendet, die an der Uni Mainz entwickelt wurde und die Messungen mit höherer Präzision ermöglicht“, erklärt Ulmer. „Diese Messung mit Antiprotonen zum Laufen zu bringen ist extrem schwierig und wir haben seit zehn Jahren daran gearbeitet. Der Durchbruch ist uns durch die bahnbrechende Idee gelungen, die Messung mit zwei Teilchen durchzuführen.“ Gemessen werden die Larmorfrequenz und die Zyklotronfrequenz, aus denen sich der g-Faktor ergibt.
Der so ermittelte g-Faktor für das Antiproton wird mit dem g-Faktor des Protons verglichen, den die BASE-
JGU / RK