Magnetisieren ohne Magnetfeld
Neue Methode zur Erforschung und Simulation eines riesigen Magnetfelds, wie es sonst nur auf Neutronensternen herrscht.
Neutronensterne gehören zu den extremsten Objekten im Weltall: Sie sind zwar nur zwanzig Kilometer groß, dafür aber bis zu dreimal so schwer wie unsere Sonne. Darüber hinaus weisen sie häufig riesige Magnetfelder auf – mehr als 300 Millionen Mal stärker als das Erdmagnetfeld.
Abb.: Magnetische, rotierene Neutronensterne treten in der Astronomie als Pulsare zutage. (Bild: NASA)
Düsseldorfer und Kieler Physikern ist nun ein besonderer Kniff gelungen, um in einem Labor auf der Erde einige der Auswirkungen solch extremer Zustände untersucht werden können: Sie versetzen wenige Mikrometer große Partikel in einem komplexen Plasma in Rotation. Theoretische Überlegungen und Modellrechnungen haben ergeben, dass die Partikel auf diese Weise ähnliche Kräfte erfahren, als ob sie sich im Magnetfeld eines Neutronensterns befinden würden – ohne überhaupt ein Magnetfeld anlegen zu müssen.
Mit der nun entwickelten und auch bereits in Experimenten der Gruppe von Alexander Piel (CAU) überprüften Methode können die Eigenschaften des Magnetfelds von Neutronensternen im Labor simuliert werden. Für die Physiker bedeutet dies die Möglichkeit, extreme Materiezustände und das Verhalten von Teilchen darin auf der Erde erforschen zu können.
CAU / HHU / OD