Magnetismus trifft Business
Netzwerk aus Forschergruppen im Saarland, der Westpfalz und Lothringen bieten Technologietransfer für Unternehmen.
An der Universität des Saarlandes, der Technischen Universität Kaiserslautern und der Université de Lorraine, Nancy erforschen verschiedene Arbeitsgruppen magnetische Phänomene und entwickeln neuartige Anwendungen. Ihre Ergebnisse sollen nun verstärkt Impulse in die Wirtschaft geben: Unternehmen können sich kostenlos an die Experten wenden, die beraten, schulen und individuelle Lösungen entwickeln.
Abb.: Fahrzeug-Studie: Auch im Bereich Automotive spielen Magneten vom ABS-System bis hin zum Fensterheber-Motor eine zentrale Rolle. (Bild: U. Lorraine)
„Wir wollen die Großregion als Zentrum für Hightech-Magnetismus sichtbar machen“, sagt Experimentalphysiker Uwe Hartmann von der Saar-Universität, der das Magnetismus-Netzwerk der Großregion (Greater Region Magnetism Network – GRMN) koordiniert und im Namen aller Partner auf der Hannover Messe vorstellt. „Die Arbeitsgruppen haben sich zusammengeschlossen, um den Technologietransfer zu verstärken und dazu beizutragen, dass Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die Industrie gelangen. Wir wollen unsere verschiedenen Aktivitäten bündeln, Synergien nutzen – also etwa Spezialgeräte gemeinsam einsetzen – und nicht zuletzt auch einen engen Austausch in Lehre und Weiterbildung pflegen“, erklärt er.
Das Magnetismus-Zentrum hat ein Budget von knapp 1,8 Millionen Euro, die Hälfte davon wird im Rahmen des Interreg-Programms von der Europäischen Union finanziert. Das Projekt ist eingebunden in den Hochschulverbund „Universität der Großregion“, der grenzüberschreitend Universitäten in Forschung und Lehre vernetzt. „Alle im Projekt angebotenen Dienstleistungen sind für Unternehmen und Ausbildungsstätten kostenfrei. Unternehmen können auch aktiv teilnehmen, indem sie etwa dem Firmenbeirat beitreten“, erläutert Hartmann.
Auf der Hannover Messe zeigt das Magnetismus-Netzwerk verschiedene Exponate, darunter eine schwebende Modelleisenbahn – und ein Modellauto: Magnetische Sensoren und Messgeräte bewahren es sicher vorm Absturz von der Tischkante und speichern seine Fahrstrecke, so dass es diesen Weg wie von Geisterhand gesteuert fährt. „Wir wollen mit diesen auf den ersten Blick spielerischen Anwendungen zeigen, welche Möglichkeiten im Magnetismus stecken und wie vielfältig diese einsetzbar sind“, erklärt Professor Hartmann.
UdS / PH