11.04.2014

Mainzer Messinstrument auf Weg zum Kometen

Rosetta-Mission zu Tschurjumow-Gerasimenko hat Alpha-Röntgen-Spektrometer mit an Bord.

Die Zeit des Wartens ist endlich vorüber. Auf ihrer zehn Jahre dauernden Reise zu dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko ist im Januar 2014 zunächst die Raumsonde „Rosetta“ und wenige Zeit später nun der Lander „Philae“ aus dem Winterschlaf erwacht. An Bord von Philae ist auch ein Instrument aus Mainz, dem jetzt das Ende der Ruhephase bevorsteht. „Wir sind gespannt auf den Augenblick, wenn das Alpha-Röntgen-Spektrometer APXS aktiviert wird und es seinen ersten Test absolviert“, sagte Göstar Klingelhöfer von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Das kleine, etwa 500 Gramm schwere Instrument soll noch im April eingeschaltet werden. Klingelhöfer und sein Kollege Johannes Brückner werden zusammen mit ihrem internationalen Team dann seine Funktionsfähigkeit prüfen. Und wenn im November zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt ein Landegerät auf der Oberfläche eines Kometen aufsetzt, ist das APXS aus Mainz mit dabei.

Abb.: Schematische Darstellung des Landes Philae mit Geräten auf einer möglichen Kometenoberfläche. (Bild: ESA)

Das Alpha-Röntgen-Spektrometer, auf Englisch Alpha Particle X-Ray Spectrometer (APXS), soll auf dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko die chemische Zusammensetzung der Oberfläche bestimmen. Zusammen mit dem Mainzer Mössbauer-Spektrometer Mimos II war das APXS bereits an der erfolgreichen NASA-Doppelmission MER 2003 zum Mars maßgeblich beteiligt. Die Untersuchungen des jeweiligen Materials erfolgen durch die Bestrahlung der Oberfläche mit Alphateilchen und Röntgenstrahlen. Gemessen wird die Rückstreuung der Teilchen. Die Wissenschaftler können daraus die chemische Zusammensetzung herleiten und erhalten insbesondere Aufschluss über das Vorkommen der wichtigen Elemente Kohlenstoff und Sauerstoff.

Beim ersten Funktionstest, der demnächst an Bord von Philae erfolgt, wird die Strahlung auf Kalibrierungsziele gerichtet. Göstar Klingelhöfer und Johannes Brückner sind zuversichtlich: „Wir wissen natürlich nicht, was uns nach dem mehrjährigen Tiefschlaf des Systems erwartet. So etwas wurde bisher noch nicht durchgeführt“, erklärt Klingelhöfer. „Aber das APXS hat alle Tests in den Jahren zuvor ohne Probleme gemeistert.“ Und das schafft es hoffentlich nun auch im Ernstfall. An Bord von Philae ist kein anderes Instrument, das vergleichbare Informationen liefern könnte.

JGU / PH

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