31.07.2006

Mehr Studienplätze?

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) will die Zahl der Studienplätze in Deutschland deutlich erhöhen.

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Berlin (dpa) - Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) will die Zahl der Studienplätze in Deutschland deutlich erhöhen und die Qualität der Lehre verbessern. «Wir müssen auf die steigenden Studentenzahlen vorbereitet sein», sagte sie der «Berliner Zeitung» (Samstag). Der Bund sei bereit, sich an der Finanzierung der Lehre an den Hochschulen zu beteiligen und den Ländern bei der Einrichtung neuer Studienplätze zu helfen. Dafür stelle der Bund bis 2010 eine Milliarde Euro bereit.

Auch die Länder müssten aber bereit sein, Kosten zu übernehmen, sagte Schavan. «Der Bund wird das Geld beim Hochschulpakt nicht einfach so zur Verfügung stellen», sagte die Ministerin. «Wir erwarten, dass sich das jeweilige Land in einem ähnlichen Umfang beteiligt.» Eine hälftige Aufteilung der Kosten zwischen Bund und Ländern sei nahe liegend.

Geprüft wird laut Schavan auch die Einrichtung von Senior- Professuren, mit denen die obere Altersgrenze für Professoren aufgeweicht werden könnte. «Es kann doch nicht sein, dass die besten Wissenschaftler ins Ausland gehen, nur weil sie hier zwangsweise in den Ruhestand geschickt werden», sagte Schavan. Sie kündigte an, den Wettbewerb für Elite-Universitäten zu einer dauerhaften Einrichtung machen zu wollen.

Die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bundestag, Ulla Burchardt (SPD), kritisierte unterdessen, dass sich Schavan zu sehr auf die Begabtenförderung konzentriere und dabei die Weiterbildung vernachlässige. Im Ministerium herrsche dazu «absolute Flaute». Außer der Prüfung des Bildungssparens passiere dort «überhaupt nichts», sagte Burchardt der «Westfälischen Rundschau» (Samstag).

Notwendig sei jedoch eine deutliche Erhöhung der Beteiligung an organisierter Weiterbildung. In Deutschland nähmen nur etwa 30 Prozent der Arbeitnehmer an Maßnahmen zur Weiterbildung teil. In Skandinavien betrage der Anteil bis zu 70 Prozent. Burchardt: «Nicht nur bei der vorschulischen und schulischen Bildung ist Deutschland abgeschlagen, auch bei der Weiterbildung.»

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