Mit Hightech Arbeitsplätze sichern
Mit der neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung werden nach den Worten von Bundesforschungsministerin Annette Schavan zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Mit Hightech Arbeitsplätze sichern
Berlin (dpa) - Mit der neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung werden nach den Worten von Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) rund 90 000 zusätzliche hochwertige Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung geschaffen. Damit würden auf Dauer bis zu 1,8 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland gesichert, sagte Schavan in einer Regierungserklärung am Donnerstag im Bundestag. Der Bund will für Forschung und für die marktfähige Umsetzung von Hightech-Produkten und Dienstleistungen bis 2010 rund 15 Milliarden Euro investieren.
Schavan sieht in der Bündelung von verschiedenen Hightech- Projekten der einzelnen Bundesministerien zu einem gemeinsamen Konzept die Grundlage für zukunftsweisende Innovationspolitik. Zugleich würden neue Märkte erschlossen. Ziel sei es, die Aufwendungen von Staat und Wirtschaft für Forschung und Entwicklung bis 2010 von heute 2,5 Prozent auf 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu steigern - wie dies die EU- Regierungschefs in Lissabon gemeinsam verabredet haben. Die Ministerin räumte ein, dass Deutschland heute mit seinen 2,5 Prozent international erst auf dem neunten Platz liege - hinter den USA und Japan, aber auch hinter Ländern wie Israel, Korea oder Schweden.
Der SPD-Forschungspolitiker Rene Röspel warnte eindringlich vor einem Fachkräftemangel in Deutschland, der die weitere Hightech- Entwicklung behindern könne. Schon heute fehlten Ingenieure und Naturwissenschaftler. Die forschungspolitische Sprecherin der Union, Ilse Aigner (CSU) sagte, in Deutschland sei nicht wie in den USA «die Alternative Studium oder Hilfsarbeiter». Mit der betrieblichen Ausbildung habe die Bundesrepublik zugleich eine weitere Chance, ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern.
Die FDP-Abgeordnete Cornelia Pieper sagte, Deutschland müsse bei der Einführung von Innovationen «weg vom Schneckentempo». Negativ- Beispiel sei dabei der Streit um den Transrapid. Auch Petra Sitte von der Linkspartei verwies auf die globalen Herausforderungen, besonders durch China. Die Forschungspolitikerin der Grünen, Priska Hinz, vermisst bei Schavan ein «Leitbild». Zukunftsforschungen müssten stärker von Umwelt-Fragen der Gegenwart ausgehen, wie Klimawandel, Energieverknappung und den Folgen der Wanderungsbewegungen.
Die Hightech-Strategie wendet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen. Das meiste Geld fließt in Projekte der Energieforschung und in die Luft- und Raumfahrt. Aber auch die Gesundheits- und Medizinforschung, die Umweltforschung sowie die Sicherheitstechnik für Kernkraftwerke wird massiv gefördert. In dem Konzept werden zugleich für die einzelnen Bereiche deutsche Stärken und Schwächen, ebenso wie Chancen und Herausforderungen aufgelistet. Forschungsinstitute, die Aufträge aus der mittelständischen Wirtschaft erhalten, bekommen vom Bund einen Zuschuss von 25 Prozent der Auftragssumme.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und der CDU- Abgeordnete Laurenz Meyer warnten davor, die wirtschaftliche und technologische Leistungskraft Chinas oder Indiens überzubewerten. Sicherlich seien diese Länder in diesen Sektoren auf dem Vormarsch, Aber sie hätten in anderen Bereichen noch wesentliche Schwierigkeiten, die sich nicht so leicht ausgleichen ließen.
Am Donnerstagnachmittag waren 62 Schüler bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eingeladen, die beim 41. Bundeswettbewerb von Jugend forscht im Mai 2006 in Freiburg erfolgreich waren.
Weitere Infos:
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Bundesministerium für Bildung und Forschung:
http://www.bmbf.de