19.06.2020

Mit Licht gegen Krankheiten

Kooperationsvertrag für neues Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung in Jena unterzeichnet.

Das neue Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) in Jena startet zum 1. Juli 2020 — parallel zum Aufbau seiner administrativen Strukturen — mit konkreten Projekten zur Erforschung licht­basierter Technologien für die Diagnostik und Therapie von Infektions­krankheiten. „Die Corona-Pandemie führt uns vor Augen, wie dringend wir neue Ansätze im Kampf gegen Infektionskrankheiten brauchen. Das LPI schafft hier in Jena eine europaweit einmalige Forschungs­infrastruktur für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um solche Lösungen gemeinsam zu erforschen und schnell auf den Markt zu bringen“, so Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) und Sprecher des neuen Forschungs­zentrums anlässlich der Unterzeichnung des Kooperations­vertrags für das LPI am 17. Juni 2020 in Jena. 
 

Abb.: Unterzeichnung des Kooperations­vertrags für das Leibniz-Zentrum für...
Abb.: Unterzeichnung des Kooperations­vertrags für das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektions­forschung in Jena (Bild: Leibniz-IPHT)

Das vom Bund mit 124 Millionen Euro zu fördernde Zentrum wird getragen von vier Jenaer Partnern: der Friedrich-Schiller-Universität Jena, dem Universitäts­klinikum, dem Leibniz-IPHT sowie dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI). „Dieser Forschungs­neubau auf dem Gelände unseres Klinikums profiliert den Campus in Lobeda nicht nur als zentralen Standort interdisziplinärer universitärer Patientenversorgung, sondern auch als Integrationszentrum von klinischer Forschung und Grundlagen­forschung“, so Brunhilde Seidel-Kwem, Sprecherin des Vorstands des Universitätsklinikums Jena.

Die offizielle Aufbauphase für das neue Leibniz-Zentrum beginnt im Januar 2021. Ab 2026 soll das Zentrum Spitzen­forschern aus der ganzen Welt offen stehen. „Wir erleben derzeit, wie rasant sich eine Pandemie in unserer globalisierten Welt ausbreiten kann. So rasant, dass kaum Zeit bleibt, angemessen zu handeln“, betont Jürgen Popp. Eine weitere Bedrohung sei die Ausbreitung multiresistenter Keime. „Jeden Tag sterben 2000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit Bakterien, gegen die kein Antibiotikum mehr hilft. Infektionskrankheiten zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Wir brauchen gute Ideen, unkonventionelle Ansätze und Lösungen, die zügig vom Labor ans Krankenbett gelangen.“

Dazu stellt das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektions­forschung künftig einen Unterbau bereit. Mit kurzen Wegen und klaren Übergabe­punkten bis zur Marktreife sollen internationale Forscher aus Natur­wissenschaften, Technologie­entwicklung und Medizin sowie Anwender aus der Industrie bei der raschen Umsetzung innovativer Methoden unterstützt werden. Das Bundes­forschungs­ministerium setzte das LPI im September 2019 auf die zukunfts­weisende Nationale Roadmap für Forschungs­infrastrukturen.

„Das LPI bietet die Möglichkeit, Diagnostik und Therapie zu verknüpfen“, so Michael Bauer, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensiv­medizin am Universitäts­klinikum Jena. „Aus medizinischer Sicht eröffnet das eine große Vision: bei therapeutischen Ansätzen ganz neue Wege zu gehen.“ 

„Wir wollen Vorreiter sein für Ansätze, von denen wir glauben, dass sie die medizinische Agenda der nächsten zehn bis zwanzig Jahre bestimmen werden, etwa mit der Erforschung biologischer Therapeutika“, ergänzt Axel A. Brakhage, Direktor des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut.

Das neue Zentrum bereichere den Forschungsstandort Jena — und umgekehrt, betont Universitäts­präsident Walter Rosenthal: „Das LPI könne die Diagnostik von Krankheitserregern revolutionieren, urteilte der Wissenschaftsrat“, so Rosenthal. „Dass dies in Jena geschieht, ist kein Zufall. Die Verknüpfung von photonischen Technologien, Grundlagen­forschung und klinischer Anwendung zeigt die Stärken des Standorts. Universität, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Wirtschaft sind hier gut vernetzt und machen den Standort für hoch­qualifizierte Wissenschaftler aus aller Welt attraktiv.“ 

Leibniz-IPHT / DE
 

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