Moleküle unter die Doppler-Temperatur gebracht
CaF-Moleküle in magnetooptischer Falle auf 46 Mikrokelvin gekühlt.
Zweiatomige Moleküle wurden erstmals auf eine Temperatur abgekühlt, die deutlich unter der Doppler-
Abb.: Ein Blick auf die ultrakalte Wolke aus Kalziumfluoridmolekülen (Bild: S. Truppe)
Doch inzwischen hat man verschiedene Methoden entwickelt, die dunklen Zustände unschädlich zu machen. So kann man z. B. die Anregung dunkler Zustände dadurch verhindern, dass man das Magnetfeld, in dem sich die Atome befinden, und die Polarisation des Laserlichts periodisch umkehrt. Ein anderes Verfahren, mit dem man Moleküle auf Temperaturen unter einem Millikelvin gekühlt hat, ist die Sisyphuskühlung, bei der man die Moleküle wiederholt gegen einen Potentialberg laufen lässt.
Jetzt haben Forscher um Michael Tarbutt vom Imperial College London einen weiteren Meilenstein der Molekülkühlung erreicht. Sie haben eine hocheffiziente magnetooptische Falle (MOT, Magneto-
Mit solch einer Falle haben nun Tarbutt und seine Kollegen etwa 13.000 Kalziumfluoridmoleküle eingefangen, wobei Teilchendichten von 160.000 pro Kubikzentimeter erreicht wurden. Dies ist vergleichbar mit den besten Werten, die andernorts für Strontiumfluoridmoleküle mit einer Radiofrequenz-
Abb.: Mit optischen Melassen wurden Molekülwolken weit unter die Doppler-
Durch stetige Verringerung der Laserintensität konnte man die Temperatur der Molekülwolke in der Falle verringern. Gemessen wurde die Temperatur dadurch, dass die Falle abgeschaltet und das Auseinanderfliegen der zum Fluoreszieren gebrachten Moleküle mit einer CCD-Kamera registriert wurde. Demnach ließ sich in der MOT bestenfalls eine Temperatur von 960 Mikrokelvin erreichen, die deutlich über der Doppler-
Um die CaF-Moleküle unter die Doppler-
Wie Tarbutt und seine Mitarbeiter berichten, lag die tiefste gemessene Temperatur der Molekülwolke bei 46 Mikrokelvin und stellte einen neuen Rekord für Moleküle dar, während die Teilchendichte 800.000 pro Kubikzentimeter betrug. Daraus berechnet sich eine Phasenraumdichte, die 1500-mal größer ist als die ursprüngliche Phasenraumdichte in der MOT und 40-mal größer als die bisher für lasergekühlte Molekülwolken erreichten Phasenraumdichten.
Ausgehend von den jetzt erreichten tiefen Temperaturen und großen Phasenraumdichten sollte es möglich sein, Molekülwolken durch Verdampfungskühlung oder durch sympathetische Kühlung in entartete Quantenzustände zu bringen und z. B. ein Bose-
Rainer Scharf
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