Nano-LEDs strahlen hell wie nie
Hocheffiziente Lichtquellen für optische Datenübertragung innerhalb von Computerchips.
Die Datenübertragung im Inneren von Mikrochips entwickelt sich immer mehr zum Flaschenhals in der Weiterentwicklung von Computer- und Kommunikationssystemen. Während über große Distanzen optische Übertragungsmethoden längst Standard sind, laufen die Signale im Inneren der Chips nach wie vor elektrisch über Kupferleitungen. Das limitiert nicht nur die Geschwindigkeit, es führt auch zu beträchtlichen Energieverlusten. Forscher der Technischen Universität Eindhoven in den Niederlanden lassen nun mit einem neuen Ansatz aufhorchen. Ihnen ist es gelungen, eine Nano-LED auf einem Siliziumsubstrat herzustellen und das erzeugte Licht effizient in einen ebenfalls integrierten Lichtleiter einzukoppeln. Das neue System weist eine tausendmal höhere Quanteneffizienz auf als bisherige LED-
Abb.: Die Nano-LEDs befinden sich auf einem Siliziumsubstrat und koppeln Licht effizient in einen integrierten Wellenleiter ein. (Bild: V. Dolores-Calzadilla et al.)
Es sind mehrere Kilometer an feinen Kupferdrähten, die im Inneren eines herkömmlichen Computerchips für die Übertragung der Daten sorgen. Sie machen den Großteil des gesamten Energieverbrauchs aus. Die Schwierigkeit, diese Leitungen durch optische Systeme zu ersetzten, ist vor allem im Material der Chips selbst begründet: Silizium ist als indirekter Halbleiter nicht zur Herstellung effizienter Lichtquellen geeignet. Weltweit suchen Forscher daher intensiv nach alternativen Konzepten. Vor allem Laser werden – in verschiedensten Formen und Ausführungen – immer wieder ins Spiel gebracht. Meist sind sie aber schlicht zu groß oder weisen eine zu hohe Schwelle auf. „Ein großer Vorteil von LED-
Wie die Forscher selbst eingestehen, hat dieser Vorteil aber auch seinen Preis: Die Implementierung ihrer Nano-
Um die Intensität der in den Lichtleiter eingekoppelten Strahlung messen zu können, haben die Forscher am Ende des Leiters ein Auskopplungsgitter angebracht. Den Forschern zufolge ist die gemessene Quanteneffizienz, also das Verhältnis zwischen der Anzahl der eingekoppelten Photonen und der Anzahl der injizierten Elektronen, tausendmal höher als bei vergleichbaren Vorgängermodellen. Da die Schaltzeit der Diode weniger als eine Nanosekunde beträgt, sollten mit dem neuen System theoretisch Übertragungsraten von über einem Gigabit pro Sekunde möglich sein. Tatsächlich zeigen Messungen, dass die Diode selbst elektrische Anregungen mit Frequenzen von bis zu fünf Gigahertz noch repliziert.
Thomas Brandstetter