02.09.2016

Nanoskopie mit ultrakurzen Pulsen

Attosekunden-Pulse von vielfarbigem Licht regen ein Zwei-Niveau-System an.

Treffen extrem kurze Licht­pulse auf Materie, zeigt sich ein über­raschender Quanten­effekt. Das haben Physiker um Oriol Romero-Isart vom Institut für Quanten­optik und Quanten­information IQOQI und der Universität Innsbruck entdeckt. Dieser Effekt könnte möglicher­weise dazu genutzt werden, eine völlig neue Art von hoch­auflösenden Licht­mikroskopen zu bauen.

Abb.: Attosekunden-Pulse von vielfarbigem Licht können ein Zwei-Niveau-System anregen.(Bild: P. Maurer)

Die Erfindung des Licht­mikroskops stand am Anfang der modernen Natur­wissenschaften. Viele funda­mentale Fragen konnten mit seiner Hilfe geklärt werden. Noch heute haben Mikroskope in der Forschung eine enorme Bedeutung und gehören zur Grundaus­stattung vieler Labors. Für besonders hoch­auflösende Licht­mikroskope prägte der Chemie-Nobelpreis­träger Stefan Hell den Begriff Nanoskope, weil diese auch Objekte im Nanometer-Bereich sichtbar machen können. Nun haben Oriol Romero-Isart und Doktorand Patrick Maurer gemeinsam mit Ignacio Cirac vom Max-Planck-Institut für Quanten­optik in Garching bei München eine Entdeckung gemacht, die möglicher­weise die Entwicklung einer völlig neuen Art von Nano­skopen erlaubt.

Die Auflösung von Licht­mikroskopen ist durch die Wellen­länge des Lichts beschränkt. Mit tech­nischen Tricks lassen sich allerdings noch höhere Auf­lösungen erzielen. Die Inns­brucker Physiker demonstrieren nun in einer theore­tischen Arbeit, wie Atto­sekunden-Pulse von vielfarbigem Licht ein Zwei-Niveau-System – ein einfaches Modell­system der Quanten­mechanik – anregen können. Nach kurzer Zeit geht das System wieder in den Grund­zustand über und emittiert dabei ein Licht­teilchen, das sich messen lässt. „Da Atto­sekunden-Laser sehr gut fokussiert werden können, eröffnet dieser Ansatz möglicher­weise den Weg zu einer neuen Techno­logie für Nanoskope“, sagt Oriol Romero-Isart, dessen Arbeits­gruppe unter anderem auf dem Gebiet der Nanooptik forscht

„Das Spektrum der Licht­pulse kann von Radio­frequenzen bis zu ultra­violettem Licht reichen“, erläutert Patrick Maurer. „Die Auflösung wird dabei durch die mittlere Wellen­länge des Lichts bestimmt.“ Die Dauer der Licht­pulse muss extrem kurz sein, im Atto­sekunden-Bereich. Nun wollen die Wissen­schaftler diesen Ansatz mit realen Molekülen durch­rechnen und so den Weg zu den neuartigen Nano­skopen weiter ebnen.

U Innsbruck / JOL

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