NASA-Chef: Klimawandel kein Grund zur Besorgnis
NASA-Direktor Michael Griffin hat sich mit verharmlosenden Äußerungen zum Klimawandel in Schwierigkeiten gebracht.
Washington (dpa) - NASA-Direktor Michael Griffin hat sich mit verharmlosenden Äußerungen zum Klimawandel in Schwierigkeiten gebracht. Er zweifle zwar nicht daran, dass es einen Trend zur globalen Erderwärmung gebe, aber er wisse nicht, ob das ein Problem sei, mit dem man sich befassen müsse, sagte Griffin dem öffentlichen Radiosender National Public Radio. Er könne auch nicht sagen, ob der Klimawandel ein Problem zur langfristigen Besorgnis sei.
Griffin löste mit seinen Äußerungen Unverständnis und Kritik aus. Der führende Klimaforscher der NASA James Hansen sagte, er sei von dem Maß an Ignoranz Griffins schockiert. Der wissenschaftliche Berater des Weißen Hauses, John Marburger, sagte der «Washington Post», dass Griffin nur für sich selbst spreche. Der Vorsitzende des Wissenschaftskomitees im Abgeordnetenhaus Bart Gordon sagte, er sei besorgt, dass die NASA nicht genug zur Erforschung des Klimawandels unternehme.
Griffin vertrat in dem Interview die Ansicht, dass es nicht in der Macht der Menschen stehe sicherzustellen, dass sich das Klima ändere. Dies hätten Millionen von Jahren bewiesen. Griffin bezeichnete es als arrogant, wenn sich Menschen das Privileg herausnehmen und entscheiden, dass das heutige Klima auch das beste Klima für alle anderen Menschen sei.
Nach der Kritik versuchte Griffin, seine Position zu präzisieren. Es sei Aufgabe der NASA, Informationen zu sammeln, zu analysieren und zu verbreiten, heißt es in einer Pressemitteilung. Es sei aber nicht die Aufgabe der NASA, politische Entscheidungen zu treffen, die auf Strategien zu Abschwächung des Klimawandels abzielen.