Neue Labors für Jülicher Photovoltaik eingeweiht
Hochrangige Vertreter aus Wissenschaft und Politik haben heute im Forschungszentrum Jülich das Photovoltaik-Technikum eröffnet.
Der 2,1 Millionen Euro teure Neubau ist ausgestattet mit Chemie-, Experimentier- und physikalischen Messräumen. Auf einer Fläche von 560 Quadratmetern bietet das Labor modernste Möglichkeiten, um Dünnschichtsolarmodule aus Silizium bis zu einer Größe von 1,4 Quadratmetern auf Alterung, Lichtempfindlichkeit und Defekte zu überprüfen. Dies ermöglicht den Wissenschaftlern, gemeinsam mit Partnern aus der Industrie neue Beschichtungs- und Herstellungsprozesse zu testen und weiterzuentwickeln.
Abb.: Weihten das Photovoltaik-Technikum ein (v.l.): Prof. Harald Bolt, Vorstandsmitglied des Forschungszentrums Jülich, Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, Prof. Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, Prof. Uwe Rau, Direktor des IEK-5, Helmut Dockter, Staatssekretär des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Hans-Joachim Queisser, Dipl.-Architekt Martin Schläger. (Bild: FZJ)
Zur Eröffnung des Photovoltaik-Technikums sprach als Festredner ein Pionier der Photovoltaik: Prof. Hans-Joachim Queisser, Direktor emeritus am Stuttgarter Max-Planck-Institut für Festkörperforschung und Honorarprofessor an der Universität Stuttgart. Er hatte Anfang der 1960er Jahre zusammen mit dem Nobelpreisträger William Bradford Shockley die Shockley-Queisser-Grenze formuliert, die ein theoretisches Maximum des Wirkungsgrads von Solarzellen beschreibt.
Im chemischen Labor des Photovoltaik-Technikums gibt es flexible Standflächen für zeitnahe Kooperationen mit der Industrie. Im physikalischen Labor des Photovoltaik-Technikums lassen sich Photovoltaik-Module auf Alterung, spektrale Empfindlichkeit, Defekte und andere Eigenschaften untersuchen.
Die Arbeiten im Bereich Photovoltaik konzentrieren sich auf die Entwicklung von Stapelsolarzellen aus amorphem und mikrokristallinem Silizium. Für diese Solarzellen entwickeln die Forscher transparente, leitfähige Kontaktschichten, die durch ihre Mikrotextur für einen effektiven Lichteinfang sorgen. Als zukunftsweisendes Thema bearbeitet das IEK-5 alle Aspekte von Nanotechnologie im Bereich der photovoltaischen Energiewandlung. Diese Aktivität umfasst nano-optische Komponenten zum verbesserten Lichteinfang in Solarzellen oder nano-strukturierte Materialien als funktionale Elemente, wie etwa neuartige Kontakt- oder Absorberschichten.
FZJ / OD