Pack den Wind in den Tank
Ministerpräsident Platzeck hat heute in Prenzlau in der Uckermark das weltweit erste Wasserstoff-Hybridkraftwerk in Betrieb genommen.
Dieses wegweisende Projekt hat zum Ziel, die Machbarkeit einer sicheren und nachhaltigen Energieversorgung und Energiespeicherung mit einem Mix aus rein erneuerbaren Energiequellen im Praxistest nachzuweisen. Das Wasserstoff-Hybridkraftwerk vereinigt erstmals die Energiequellen Wind, Wasserstoff und Biogas zu einem Verbund.
Abb.: Herzstück der Anlage ist der 500-kW-Druck-Elektrolyseur (rechts oben), der bei einem Überangebot an Windenergie diese nutzt, um Wasserstoff herzustellen. Dieser steht Brennstoffzellenfahrzeugen an H2-Tankstellen zur Verfügung (unten rechts) oder dient, gemischt mit Biogas (Mitte), der optimierten Befeuerung zweier 350-kW-Blockheizkraftwerke. (links; Bild: Enertrag / Römer)
Der in drei Windturbinen erzeugte Strom dient anteilig zur Herstellung von CO2-freiem Wasserstoff. Dieser wird gespeichert und in Zeiten hoher Nachfrage bei gleichzeitig geringem Windenergieangebot in einem Wasserstoff-Biogas-Blockheizkraftwerk zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt. Außerdem kommt der Wasserstoff auch an Wasserstoff-Tankstellen in Berlin und Hamburg an die Zapfsäulen.
Der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, nahm heute, gemeinsam mit Vertretern der beteiligten Unternehmen Enertrag AG, Total Deutschland GmbH, Vattenfall und Deutsche Bahn, die Anlage in Betrieb. Deren gesamte Investitionssumme beläuft sich auf 21 Millionen Euro. Die beiden BHKWs erzeugen pro Jahr zusammen etwa je 5 GWh an elektrischer und thermischer Energie, letztere deckt den Wärmebedarf von etwa achtzig Einfamilienhäusern. Das Land Brandenburg und das Bundesverkehrsministerium fördern das Leuchtturmprojekt.
Enertrag / OD