Physik in Afrika
Die African Physical Society wurde gegründet.
Physik Journal - Seit Januar gibt es eine gemeinsame physikalische Gesellschaft für die afrikanischen Länder. Physikalische Forschung aus Afrika ist global kaum sichtbar. Das soll sich mit der am 12. Januar im senegalesischen Dakar gegründeten African Physical Society (AfPS) ändern. „Einer der Hauptgründe für die Gründung der Gesellschaft ist die Tatsache, dass unter den Top 20-Ländern in Bezug auf die Physik-Veröffentlichungen kein einziges afrikanisches Land zu finden ist“, betont Francis Kofi Ampenyin Allotey aus Ghana, der als Interims-Präsident der AfPS fungiert. Bereits 1983 hatten sich 34 afrikanische Wissenschaftler zur „Society of African Physicists and Mathematicians“ (SAPAM) zusammengeschlossen, um die Zusammenarbeit der Forscher innerhalb Afrikas zu fördern und um internationale Organisationen zu mehr Engagement für die afrikanische Forschung zu motivieren. Die SAPAM organisierte wissenschaftliche Workshops und Seminare und knüpfte erste Kontakte zu anderen physikalischen Gesellschaften auf der Welt, wie dem britischen Institute of Physics oder der Europäischen Physikalischen Gesellschaft.
Darauf aufbauend möchte die AfPS eine gemeinsame Plattform für die bestehenden nationalen physikalischen Gesellschaften (wie in Ghana, Kenia, Kamerun oder Südafrika) bieten und insbesondere Physiker und Physikstudierende in den afrikanischen Ländern fördern, die keine vergleichbaren Organisationen haben. Die afrikanischen Physiker versuchen mit der Gründung einer gemeinsamen physikalischen Gesellschaft auch, für mehr Mobilität zu sorgen, denn vielfach erschweren Bürokratie und Visaformalitäten die direkte Begegnung.
Nach der Gründung der AfPS gibt es mittlerweile Pläne, eine Afrikanische Astronomische Gesellschaft ins Leben zu rufen. Das könnte auch der Bewerbung Afrikas um den Standort für das Square Kilometer Array (SKA) neuen Auftrieb verleihen. Beim SKA handelt es sich um ein Radioteleskop, das aus rund 4400 Parabolspiegeln mit jeweils 12 Metern Durchmesser bestehen soll. Für das rund zwei Milliarden US-Dollar teure Projekt ist neben Afrika noch Australien im Gespräch. Die 19 SKA-Mitgliedsländer werden 2010 darüber entscheiden, welcher der beiden Kandidaten den Zuschlag erhält.
Alexander Pawlak
Weitere Infos
AH