29.06.2016

Physiker und Ingenieure unter einem Dach

Forschungsneubau HITec der Universität Hannover feiert Richtfest.

Angewandte Forschung und Technologieentwicklung auf dem Gebiet der Quanten­physik und Geodäsie unter einem Dach: Mit dem Forschungs­neubau HITec der Leibniz Universität Hannover entsteht derzeit ein weltweit einzigartiges Forschungs­zentrum. Das Staatliche Baumanagement Hannover setzt diese große Baumaßnahme für die Leibniz Universität um. Am Donnerstag, 23. Juni 2016, um 14 Uhr fand das Richtfest des Forschungs­baus an der Callinstraße statt.

Abb.: Der Stand des Neubaus Juni 2016 (Bild: U. Hannover)

Nach der Begrüßung durch den Bauamtsleiter des Staatlichen Bau­managements Hannover, Matthias Reinhard, sprach Hannovers Ober­bürger­meister Stefan Schostok ebenso Grußworte wie der Präsident der Leibniz Universität Hannover Volker Epping, Wolfgang Ertmer vom Institut für Quanten­optik und Vorsitzender des QUEST Leibniz Forschungsschule sowie Albert Borucki vom Planungs­unternehmen Carpus + Partner.

Im HITec wollen Wissenschaftler zukünftig grundlegende Fragestellungen der Physik untersuchen sowie angewandte Forschung und Technologie­entwicklung betreiben. Ziel des von Bund und Land finanzierten Neubaus ist es, hochpräzise Mess­technologien und daraus abgeleitete Quanten­sensoren zu entwickeln. Für die Erdbeobachtung werden etwa neuartige Sensoren und Methoden entwickelt, um sowohl lokale wie auch globale Massen­veränderungen – zum Beispiel Eismassen­verlust durch Folgen der Klima­erwärmung – mit bislang unerreichter Qualität zu erfassen. Im HITec werden 100 bis 120 Wissenschaftler aus der Physik und den Ingenieur­wissenschaften inter­disziplinär zusammen­arbeiten. Durch den äußerst aufwändigen Innenausbau mit einer einzigartigen Kombination von Großgeräten ist mit der Fertig­stellung nicht vor Ende des Jahres 2017 zu rechnen.

Die Entwicklung und der Test hochgenauer Quanten­sensoren erfordern besondere Labor­bedingungen und stellen hohe Anforderungen an die Infra­struktur. Auf einem Messdach, das eine direkte Sicht auf Satelliten ermöglicht, sollen Freistrahl-Laser­verbindungen betrieben werden. Zudem ist der Einsatz von drei Großgeräten geplant, die jedes für sich weltweit einmalig sind. Das wohl spektakulärste Gerät wird der Einstein-Elevator sein, ein vierzig Meter hoher Freifall­simulator, der für vier Sekunden Experimente in der Schwere­losigkeit ermöglicht. Eine andere Anlage ermöglicht die Entwicklung und Herstellung von optischen Fasern, beispielsweise für weltraum­taugliche Faserlaser und faser-optische Anwendungen. Das dritte geplante Großgerät ist eine so genannte Atom­fontäne (Very Large Baseline Atom Inter­ferometer, VLBAI), mit deren Hilfe hoch­präzise Messverfahren auf Basis von Materie­wellen erforscht, getestet und entwickelt werden sollen. Das HITec steht somit nicht nur für den heraus­ragenden physikalischen Forschungs­schwerpunkt der Leibniz Universität, sondern auch für den fächer­über­greifenden Forschungs- und Lehransatz.

Das Baukonzept des HITec sieht auch die Nutzung eines bereits bestehenden Gebäudes der Leibniz Universität an der Callinstraße vor. Das derzeit schon teilweise von Arbeits­gruppen des Instituts für Gravitations­physik genutzte Gebäude wird modernisiert und mit dem Neubau verbunden.

Die wichtigsten Kooperationspartner, die unmittelbar an der Forschungs­programmatik des HITec beteiligt sind, sind die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Max-Planck-Institut für Gravitations­physik/Albert-Einstein-Institut (AEI) sowie das Zentrum für angewandte Raumfahrt­technologie und Mikro­gravitation (ZARM)

U. Hannover / DE

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