21.06.2016

Physikerinnen und Physiker im Beruf

Aktuelle Arbeitsmarktstudie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vorgelegt.

Im Jahr 2013 gab es insgesamt 142.300 Physikerinnen oder Physiker in Deutschland. Das waren rund 16 Prozent mehr als im Jahr 2007. Das geht aus der aktuellen Arbeitsmarktstudie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft hervor, die dafür vom Institut der deutschen Wirtschaft inKöln unter anderem den jüngsten Mikrozensus auswerten ließ. Die Studie deckt viele Facetten des Arbeitsmarktes ab, wie Arbeitsbranchen, Promotionszahlen, Unterschiede zwischen den Bundesländern, die Beschäftigung nach Firmengrößen und vieles andere mehr. Darüber hinaus vermittelt sie interessante Vergleiche zur Situation 2007.

Arbeitsmarktstudie

Abb.: Physikerinnen und Physiker im Beruf, Anschlussstudie für die Jahre 2005 bis 2013. (Bild: DPG)

Rund drei Viertel der Physiker und Physikerinnen gingen demnach einer Erwerbstätigkeit nach, bei einem Frauenanteil von etwa 13 Prozent. Allerdings erwartet die DPG dort in den kommenden Jahren eine Zunahme: Seit 2009 sind beispielsweise etwa 20 Prozent der neu Promovierten weiblich. Etwa ein Viertel der Physiker und Physikerinnen befanden sich im Ruhestand, waren Personen, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen oder erwerbslos.

Im Vergleich zum Rest aller Akademiker weisen Physiker und Physikerinnen mit rund 88 Prozent eine über den gesamten Erwerbslebenszyklus höhere Erwerbstätigenquote auf. Inzwischen findet sich etwas mehr als ein Fünftel der Personen mit einem Physikstudium im Erwerbsberuf Physiker wieder. Diese Aussage hört sich kurios an. Doch sind Physiker und Physikerinnen in extrem vielen Berufen sehr gefragt, etwa im Management oder als Ingenieurinnen oder Ingenieure: Diese Berufe werden jedoch in der Statistik über den Erwerbsberuf Physiker nicht erfasst.

Sechzehn Prozent der erwerbstätigen Physiker und Physikerinnen gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach. Dieser Wert wird mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Teilzeitverträge während der Promotionsphase dominiert. Etwas über 14 Prozent aller erwerbstätigen Physiker und Physikerinnen hatten eine ausländische Staatsbürgerschaft.

Bis zum Jahr 2018 scheiden jährlich über zweitausend Physiker und Physikerinnen altersbedingt aus dem Erwerbsleben aus. Dieser demografiebedingte Ersatzbedarf erhöht sich in den nächsten fünfzehn Jahren auf bis zu 3600 Physiker und Physikerinnen pro Jahr. Das entspricht mehr als einem Master-Absolventenjahrgang. Ein erwartetes mögliches Wirtschaftswachstum eingerechnet erhöht zudem den Bedarf an Physiker und Physikerinnen in nächsten Jahren. Am Arbeitsmarkt sind sie also weiterhin sehr gefragt.

DPG / RK

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