Plasmazündung mit Vorglühen
Ultravioletter Zündungspuls ermöglicht schnelle Erzeugung von Plasma per Infrarotlaser.
Intensive Lichtpulse können transparentes Material in ein Plasma verwandeln, das Lichtenergie anschließend effizient einfängt. Wissenschaftler aus Rostock und Berlin konnten diesen Prozess nun extrem präzise kontrollieren. Sie verwendeten dazu einen Trick, der medizinische Methoden und die Herstellung von Nanomaterialien wesentlich vereinfachen könnte. Dieses Zusammentreffen von Licht und Materie hat ein Team von Physikern vom Institut für Physik der Universität Rostock und vom Max-
Abb.: Simuliertes Nano-Feuerwerk (Bild: U. Rostock)
Die Wissenschaftler untersuchten die Wechselwirkung intensiver nah-
Die Experimente wurden am Max Born Institut an einer 12 Meter langen Apparatur für die Erzeugung Hoher Harmonischer (HH) durchgeführt. „Die Beobachtung, dass Argoncluster selbst bei moderater Lichtintensität stark ionisiert wurden, war sehr überraschend ”, erklärt Bernd Schütte vom MBI, der das Experimente konzipiert und durchgeführt hat. „Obwohl der zusätzliche XUV-Lichtblitz sehr schwach ist, ist seine Anwesenheit entscheidend: Ohne den XUV-Zündungspuls blieben die Nanopartikel unverändert und transparent für das sichtbare Licht.“ Wissenschaftler um Thomas Fennel von der Universität Rostock konnten das Geheimnis der Synergie der beiden Lichtblitze durch Computersimulationen lüften. Sie fanden heraus, dass die Bereitstellung einiger weniger „Keim“-Elektronen durch die ionisierende XUV-Strahlung genügen, um einen Prozess ähnlich zu einer Schneelawine im Gebirge in Gang zu setzen. Die Keimelektronen werden dann durch das sichtbare Licht aufgeheizt und schlagen weitere Elektronen aus benachbarten Atomen heraus. „Im Verlauf dieser Lawine wächst die Zahl freier Elektronen in dem Nanopartikel exponentiell”, erklärt Fennel. „Letztlich heizen sich die Partikel so stark auf, dass hochgeladene Ionen erzeugt werden können und zerplatzen.”
Das neuartige Konzept der Zündung einer Ionisationslawine durch XUV-
U. Rostock / DE