05.10.2021

Preiswürdig promoviert

Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft verleiht erstmals Dissertationspreise.

Die Dissertationspreise für die Jahre 2020 und 2021 hat das Kuratorium der Johannes-Rau-Forschungs­gemeinschaft (JRF) erstmalig verliehen. Die mit jeweils mit 2000 Euro dotierten Preise wurden durch den Vorsitzenden des JRF-Kuratoriums Karl Schultheis, MdL, bei der JRF-Jahresfeier am 28. September 2021 in Düsseldorf verliehen. Der Preis fördert den Nachwuchs innerhalb der JRF und den Wissenstransfer von der universitären Forschung in die Praxis über das jeweilige JRF-Institut. Die Auswahljury bestand in beiden Jahren aus den drei Vorsitzenden des JRF-Kuratoriums.

 

Abb.: Die Preisträger der Jahre 2020 und 2021 gemeinsam mit dem...
Abb.: Die Preisträger der Jahre 2020 und 2021 gemeinsam mit dem Kuratoriums­vorsitzenden der JRF. V.l.n.r.: Jonas Moritz Ambrosy, Karl Schultheis, Piotr Cegielski. (Bild: eventfotograf.in / JRF e.V.)

Für das Jahr 2020 wurde Piotr Cegielski aus dem JRF-Institut AMO – Gesellschaft für Angewandte Mikro- und Opto­elektronik ausgezeichnet. Mit seiner Forschung hat er einen maßgeblichen Beitrag geleistet, die Entwicklung der integrierten optischen Systeme zu revolutionieren. Seine Doktorarbeit gilt als Pionier­arbeit und beschäftigt sich mit Erforschung neuer Materialien, Perowskite, als Lichtquellen oder Laser in optoelektronischen Anwendungen. Anwendungsbereiche sind energiesparende Datenkommunikationssysteme und kostengünstige, optische „Point-of-care“-Umweltsensor- und Diagnostik­systeme. Cegielski demonstrierte sowohl den ersten integrierten Perowskit-Laser als auch die weltweit kleinste Laserpumpschwelle in integrierten silizium­kompatiblen Lasern. Bereits während der Durchführung seines Projektes hat die Industrie ein großes Interesse an seiner neuartigen Anwendung gezeigt.

Der Dissertationspreis für das Jahr 2021 wurde an Jonas Moritz Ambrosy aus dem JRF-Institut IUTA, Institut für Energie- und Umwelttechnik, verliehen. Seine Doktorarbeit „Adsorption von elementarem Quecksilber aus diskontinuierlichen Abluft­strömen“ ist hochaktuell. Zum einen wegen der Notwendigkeit, von Menschen in die Umwelt eingebrachtes Quecksilber abzuscheiden. Zum anderen ist die Industrie gezwungen, bessere Adsorptions-Verfahren einzuführen aufgrund der stetigen Herabsetzung von Grenzwerten. Die Originalität der Arbeit äußert sich in der Entwicklung einer Versuchsanlage, die erstmalig Experimente mit einer sehr hohen Reproduzierbarkeit ermöglicht.

Die Arbeit verbindet Wissen in den Fächern Maschinenbau, Physik, Chemie und Reaktions­kinetik und weist damit einen hohen Grad an Inter­disziplinarität auf. Auch die sektor­übergreifende Zusammenarbeit ist beachtlich, da neben dem JRF-Institut für Energie- und Umwelttechnik und dem Lehrstuhl für thermische Verfahrenstechnik an der Universität Duisburg-Essen auch Partner aus der Wirtschaft von Beginn an und begleitend über die Förderung der AiF in das Projekt involviert waren. Damit ist diese Arbeit ein Paradebeispiel für die facettenreiche und anwendungsorientierte Forschung in der JRF.

Der JRF-Dissertationspreis fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs innerhalb der JRF, den Wissenstransfer von der universitären Forschung in die Praxis über das jeweilige JRF-Institut und verstärkt die öffentliche Wahrnehmung des Preisträgers, des JRF-Instituts und der JRF insgesamt. Der Preis würdigt praxisnahe Arbeiten, die dem Selbstverständnis der JRF folgen, einen interdisziplinären Charakter aufweisen und einen Beitrag zu den vier JRF-Leitthemen „Städte & Infrastruktur“, „Industrie & Umwelt“, „Gesellschaft & Digitalisierung“ sowie „Globalisierung & Integration“ leisten.

Die Preisvergabe erfolgt durch das Kuratorium der JRF, dem Persönlichkeiten aus den Bereichen Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik angehören. Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert und mit einer Urkunde verbunden. Die Mittel stammen aus den Beiträgen der JRF-Mitglieder. Der Preis steht grundsätzlich zur freien Verwendung des Preisträgers.

JRF / DE

 

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