04.12.2008

Raumsonde erkundet ätzende Schwefelsäurewolken auf der Venus

Mit der europäischen Raumsonde «Venus Express» haben Astronomen tief in die Wolkendecke unseres Nachbarplaneten gespäht



Katlenburg-Lindau/London (dpa) - Mit der europäischen Raumsonde «Venus Express» haben Astronomen tief in die Wolkendecke aus ätzender Schwefelsäure unseres Nachbarplaneten gespäht. Die Venus hüllt sich in eine undurchdringliche Wolkenschicht, was die Erforschung von der Erde und aus dem All stark erschwert. Selbst die Wolkenhöhe war bislang unbekannt. Die neuen Messungen zeigen nun unter anderem, welche Prozesse die Wolkengestalt formen. Wissenschaftler des Max- Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) im südniedersächsischen Katlenburg-Lindau stellen die Ergebnisse zusammen mit einem internationalen Forscherteam im britischen Fachjournal «Nature» vor.

Am Venusäquator befinden sich die Wolken den Messungen zufolge in etwa 72 Kilometern Höhe über der Oberfläche, am Südpol sind es 64 Kilometer. Über den Tropen sinken mit zunehmender Höhe die Temperaturen stark und sorgen für turbulente Aufwinde. Sie zerreißen die Wolken und wirbeln bisher unbekannte Schwebteilchen nach oben. In mittleren Breiten ist der Temperaturverlauf umgekehrt, so dass Luft und Schwebteilchen nicht in die Atmosphäre aufsteigen können. Die neuen Erkenntnisse können nach Ansicht der MPS-Forscher helfen, das Venus-Wetter besser zu verfolgen.

Die im November 2005 gestartete Raumsonde «Venus Express» umkreist den Planeten seit fast drei Jahren. Seither nimmt die von Wissenschaftlern des MPS, der Technischen Universität Braunschweig und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gebaute Spezialkamera Bilder der Venus-Wolken auf.


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