13.12.2016

Rotierendes schwarzes Loch schluckt Stern

Alternative Erklärung für vermeint­lich hellste Super­nova.

Im Jahr 2015 zeichnete die Kamera des All Sky Automated Survey for Super­novae ein Ereignis auf, das die Astro­nomen für die bislang hellste Super­nova hielten und als Hyper­nova ein­stuften, als Explo­sion eines extrem masse­reichen Sterns am Ende seines Lebens. Ein inter­natio­nales Team hat nun weitere Beob­ach­tungen der etwa vier Milli­arden Licht­jahre ent­fernten Galaxie durch­ge­führt in der die Explo­sion statt­ge­funden hat. Darauf basierend haben sie eine neue Erklä­rung für das außer­gewöhn­liche Ereignis vorge­schlagen.

Abb.: Künstlerische Darstellung eines sonnen­ähn­lichen Sterns in der Nähe eines schnell rotie­renden super­masse­reichen schwarzen Lochs. (M. Korn­messer, ESO / ESA)

„Wir haben die Quelle des Ereignisses in den darauf folgenden zehn Monaten beob­achtet und dabei festge­stellt, dass die Erklä­rung dafür wahr­schein­lich nicht in einer außer­ordent­lich hellen Super­nova zu finden ist. Unsere Ergeb­nisse zeigen, dass das Ereig­nis wahr­schein­lich durch ein sich schnell drehendes, sehr masse­reiches schwarzen Loch verur­sacht wurde, als es einen Stern nied­riger Masse zer­stört hat“, erklärt Giorgos Leloudas vom Dark Cosmo­logy Centre in Däne­mark.

In diesem Szenario haben die extremen Gravitations­kräfte eines super­masse­reichen schwarzen Lochs, das sich in der Mitte der Galaxie befindet, einen sonnen­ähn­lichen Stern zer­rissen, der ihm zu nahe ge­kommen ist – ein Ereig­nis, das bisher nur etwa zehn Mal beob­achtet werden konnte. In diesem Prozess wurde der Stern „spaghetti­fiziert“ und Stöße in den kolli­die­renden Trümmern sowie durch Akkre­tion erzeugte Wärme führten zu einem Hellig­keits­aus­bruch. Dadurch erschien das Ereig­nis wie eine sehr helle Super­nova-Explo­sion, obwohl die Masse des Sterns für eine Super­nova nicht ausge­reicht hätte.

Die Masse der Galaxie setzt voraus, dass das schwarze Loch in ihrer Mitte eine Masse von mindes­tens hundert Milli­onen Sonnen­massen hat. Ein schwarzes Loch dieser Masse wäre norma­ler­weise nicht in der Lage, Sterne außer­halb seines Ereignis­hori­zonts zu zer­reißen. Wenn es sich jedoch um ein schwarzes Loch handelt, dass sich schnell dreht ändert sich die Situ­ation und diese Grenze gilt nicht mehr. „Selbst mit allen gesam­mel­ten Daten können wir nicht mit hundert­pro­zen­tiger Sicher­heit sagen, dass das Ereig­nis das Zer­reißen eines Sterns durch Gezeiten­kräfte war“, fasst Leloudas zu­sammen, „aber es ist mit Abstand die wahr­schein­lichste Er­klärung.“

ESO / RK

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