30.10.2017

Rundes Solar-Jubiläum

Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP begeht zehnten Jahrestag mit Fachtagung und Spatenstich für Solarpark.

Leistungsfähiges Kompetenzzentrum für die Photovoltaik und wertvoller Impulsgeber für die Wirtschaft: Das Fraunhofer-Center für Silizium-Photo­voltaik CSP in Halle (Saale) besteht seit zehn Jahren. Das Jubiläum der Forschungs­einrichtung wurde heute im Rahmen einer internationalen Fach­tagung gefeiert. Zu den Gratulanten zählten Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und viele Partner aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Zugleich erfolgte der symbolische Spatenstich für einen neuen Solarpark.

Abb.: Das Fraunhofer CSP in Halle (Saale) hat sich als exzellent ausgestattete Forschungseinrichtung für die Photovoltaik etabliert. (Bild: Fh.-CSP)

Im Wortsinne auf der grünen Wiese stießen die Gründer des Fraunhofer CSP im Sommer 2007 miteinander an: Damals beschlossen die Fraunhofer-Gesellschaft und das Land Sachsen-Anhalt, in Halle (Saale) eine neue Forschungs­einrichtung ins Leben zu rufen, um dem Forschungs- und Qualifizierungs­bedarf der zu dieser Zeit stark wachsenden Solar­branche in Mittel­deutschland gerecht zu werden. Heute steht an gleicher Stelle eine beeindruckende Forschungs­einrichtung mit rund siebzig Mitarbeitern, die sich als erstklassiger Partner für Forschungs- und Entwicklungs­projekte auch im internationalen Maßstab etabliert hat.

„Eine leistungsfähige und unternehmensnahe Forschungs­infrastruktur ist elementar für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung Sachsen-Anhalts. Das Fraunhofer CSP bietet den Unternehmen im Land genau dies an und trägt in führender Position dazu bei, auch nach der Abwanderung vieler Unternehmen der Photovoltaik­branche erst­klassige Solar­kompetenz in unserer Region zu erhalten“, sagt Reiner Haseloff, Minister­präsident des Landes Sachsen-Anhalt, zum Jubiläum.

Das Fraunhofer CSP, eine gemeinsame Einrichtung des Fraunhofer-Instituts für Mikro­struktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle (Saale) und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, unterstützt seine Auftraggeber mit Forschungs­arbeiten beispielsweise zur Silizium­kristallisation, Solar­modul­technologie und Solar­wafer­fertigung, ebenso wie mit der Entwicklung neuer Materialien entlang der Wertschöpfungs­kette. Der Schwerpunkt liegt auf der Bewertung von Solarzellen und -Modulen sowie der mikro­strukturellen Material- und Bauteil­charakterisierung.

Das Portfolio der Einrichtung wird künftig durch eine eigene Photovoltaik-Anlage erweitert, für die bei der Jubiläums­feier der symbolische Spaten­stich erfolgte. 196 Solarmodule der modernsten Generation werden in einer Freifeld­anlage und 162 weitere auf dem Gebäude­dach installiert und für Messungen eingesetzt. Der von der Anlage erzeugte Strom soll in Teilen auch vom Fraunhofer CSP selbst genutzt werden.

„Das Fraunhofer CSP hat immer wieder bewiesen, dass von Deutschland aus nach wie vor enorm wichtige Impulse für die Weiter­entwicklung der Photo­voltaik ausgehen, sei es für mehr Effizienz, längere Lebens­dauer oder optimierte Fertigungs­prozesse. Zudem ist die Einrichtung ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Zusammen­arbeit bei Fraunhofer, durch die wir unseren Kunden noch mehr Kompetenz und noch bessere Services zur Verfügung stellen können«, sagt Andreas Bett, einer der Instituts­leiter des Fraunhofer ISE, zum Jahrestag.

„In zehn Jahren haben wir am Fraunhofer CSP viel erreicht und unseren Teil dazu beigetragen, dass Solarstrom heute weltweit zur klima­freundlichen Energie­erzeugung beiträgt und der Ausbau der Photovoltaik weiter beträchtliche Wachstums­raten erzielt“, sagt Ralf B. Wehrspohn, Leiter des Fraunhofer IMWS. In Zukunft will die Forschungs­einrichtung beispielsweise Industrie-4.0-Lösungen für die Photovoltaik, neue Ansätze für das Recycling von Solar­modulen oder die Nutzung maschineller Lern­algorithmen vorantreiben, die bei der Zustands­überwachung und -vorhersage von Prozessen und Bestands­modulen zum Einsatz kommen sollen.

Einen Ausschnitt dieser Zukunftsthemen diskutierten mehr als 100 internationale Experten aus Industrie und Wissenschaft im Rahmen der Fachtagung „PV Days“, die mit der Jubiläumsfeier des Fraunhofer CSP ihren Abschluss fand. Die Bandbreite reichte von Leistungsmessung und –Modellierung von Solar­modulen und Systemen über innovative Diagnostik­verfahren und Schutz­möglichkeiten für Defekte wie PID und LID bis hin zu neuen Anwendungs­feldern bei der Gebäude­integration oder in Kombination mit Elektro­mobilität. Den Höhepunkt der Tagung bildete eine Podiums­diskussion zur Zukunft der Photovoltaik in Europa mit Jörg Bagdahn (Präsident der Hochschule Anhalt und ehemaliger Leiter des Fraunhofer CSP), Stefan Glunz (Fraunhofer ISE), Karl Heinz Küsters (Fraunhofer CSP), Jörg Müller (Hanwha Q Cells GmbH), Mathias Rauch (Fraunhofer EU-Büro Brüssel) und Thomas Zettler (Laytec GmbH).

Fh.-CSP / DE

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