31.01.2013

Schott ist neuer Lichtenberg-Professor für Experimentelle Teilchenphysik

Physiker will Präzisionsmessung der Masse von W-Bosonen vornehmen und neuartigen Gasdetektors entwickeln.

Dr. Matthias Schott ist neuer Lichtenberg-Professor an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Der Teilchenphysiker ist einer von insgesamt sieben herausragenden Wissenschaftlern, die sich in der Wettbewerbsrunde 2012 um eine Lichtenberg-Professur durchsetzen konnten. Er wird die von der Volkswagen-Stiftung geförderte Professur im Februar antreten und wird damit gleichzeitig als Fellow am Gutenberg Forschungskolleg der Universität aufgenommen. Die neu geschaffene Lichtenberg-Professur wird am Institut für Physik eingerichtet und soll sich schwerpunktmäßig mit Fragen zum Ursprung der Masse von Elementarteilchen befassen. Schott war im Sommer 2012 an die Universität Mainz gekommen, um hier eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe aufzubauen, die sich mit der hochpräzisen Messung der Masse von W-Bosonen befasst. Diese Arbeiten werden nun noch ausgeweitet und um die Entwicklung eines neuartigen Gasdetektors erweitert.

Abb.: Dr. Matthias Schott (Bild: privat)

Schott hat an den Universitäten Erlangen und Cambridge Physik studiert und an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert. 2008 erhielt er eines der renommierten Fellowships am Genfer Forschungszentrum CERN und aufgrund seiner ausgezeichneten Forschungsleistungen 2010 eine Research Staff Stelle. Seit Beginn der Experimente am ATLAS-Detektor des neuen Teilchenbeschleunigers LHC spielte Schott eine führende Rolle bei der Auswertung der Daten. Daraufhin hat ihn die ATLAS-Kooperation mit der Leitung einer Analyse-Gruppe mit etwa fünfzig Physikern im Bereich der elektroschwachen Physik beauftragt. Im August 2012 genehmigte ihm die DFG die Einrichtung einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe, die sich mit der hochpräzisen Messung der W-Bosonen-Masse befasst.

Er ist im Bereich Experimentelle Teilchen- und Astroteilchenphysik (ETAP) der JGU angesiedelt und befasst sich im weitesten Sinn mit der Frage, wie die Bausteine der Materie, die im Standardmodell der Teilchenphysik beschrieben werden, eigentlich zu ihrer Masse kommen. Schott wird insbesondere versuchen, die Masse des W-Bosons mit einer Genauigkeit von 0,01 Prozent zu bestimmen. Dadurch sind indirekt Rückschlüsse auf die Eigenschaften des Higgs-Bosons möglich. Die eigentlichen Messungen erfordern einen sehr großen Datensatz, den das ATLAS-Experiment voraussichtlich in den Jahren 2014 bis 2016 aufzeichnet. Gleichzeitig möchte der Wissenschaftler an der Entwicklung eines neuartigen Mikrostruktur-Gasdetektors (Micromegas) arbeiten.

JGU / OD

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