Schuss... und Tooor!
Fußbälle sind schon lange keine "runden Leder" mehr, sondern Hightech pur.
Physik Journal – Fußbälle sind schon lange keine "runden Leder" mehr, sondern Hightech pur.
Heute beginnt in Südafrika die Fußballweltmeisterschaft und bereits jetzt steht fest, dass er auf jeden Fall im Endspiel dabei ist – der Ball. Inzwischen ist es Tradition, dass für jede Europa- und Weltmeisterschaft ein neuer Ball entwickelt wird. In der Juni-Ausgabe des Physik Journals nimmt Michael Vogel den diesjährigen WM-Ball "Jabulani" genauer unter der Lupe.
Bild: Der Ball zur WM: Eine ausgeklügelte Oberfläche sorgt beim Jabulani für einen Flug ohne Flattern.
(Bild: Adidas)
Laut Vorgaben des Weltfußballverbands hat das Sportgerät einen Umfang zwischen 68,5 und 69,5 cm bei einem Druck von 0,8 bar und darf um höchstens zwei Prozent von der Kugelform abweichen. Er muss eine definierte Elastizität zeigen und darf in Tests maximal 20 Prozent seines Eigengewichts an Wasser aufnehmen.
Jabulani übertrifft die Anforderungen in punkto Rundheit und Wasseraufnahme deutlich. In seinem Innern steckt eine Luftblase aus Naturkautschuk, dem verschiedene Additive zugesetzt sind. Umgeben ist sie von der Karkasse, die als Stützkonstruktion den Hauptteil der Kräfte aufnimmt, die auf den Ball einwirken. Hochgeschwindigkeitskameras zeigen, dass Profispieler bei einem satten Schuss die Oberfläche eines Fußballs für Sekundenbruchteile um 30 bis 40 Prozent radial deformieren. An die Karkasse schließt sich die Außenhülle an, die beim aktuellen WM-Ball aus acht thermisch verschweißten Elementen besteht.
Die Außenhülle des Jabulani besitzt eine Mikrotextur aus Noppen und Rillen, die auch bei Regen für eine kontrollierte Ballbehandlung sorgen und der Aerodynamik dienen. So ist bei Freistößen oder Fernschüssen in erster Linie das Können des Sportlers für den Torerfolg ausschlaggebend. Wir dürfen gespannt sein, wer ab heute mehr Geschick dabei zeigt, das Runde möglichst oft ins Eckige zu bringen.
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AH