25.03.2025

Stadtbummel mit Lerneffekt

Mitten in der Darmstädter Innenstadt lädt ein Science Pop-Up dazu ein, die Forschung des GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung kennenzulernen.

Kerstin Sonnabend

Wer jetzt in Darmstadt zum Stadtbummel unterwegs ist, hat wohl am ehesten im Sinn, den Kleiderschrank neu zu bestücken oder in der Sonne gemütlich Kaffee zu trinken. Doch in der Wissenschaftsstadt lässt sich nun auch eine neue Attraktion entdecken, die damit nichts zu tun: Das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und das dort entstehende internationale Beschleunigerzentrum FAIR laden dazu ein, im Science Pop-Up ihre Forschung kennenzulernen. Mitmachstationen zum Anfassen sollen Jung und Alt für Wissenschaft und Technik begeistern; gleichzeitig holen sie das im Nordosten von Darmstadt gelegene Forschungszentrum ins Herz der Stadt.

Eingangsbereich SCIENCE POP-UP
Der Wissenschaftliche Geschäftsführer GSI/FAIR Thomas Nilsson (v.l.n.r.) mit Ministerin Heike Hofmann, der Administrativen Geschäftsführerin Katharina Stummeyer und dem Technischen Geschäftsführer Jörg Blaurock vor dem Eingang des Science Pop-Up in Darmstadt
Quelle: allefarben-foto, GSI/FAIR

Das Science Pop-Up ist ein Projekt der Öffentlichkeitsarbeit von GSI/FAIR, für das Moritz Kriegel verantwortlich ist. Als er im letzten Jahr seine Arbeit aufnahm, suchte er nach einer niedrigschwelligen Möglichkeit, um Menschen jedes Alters die Forschung bei GSI/FAIR zu vermitteln. Einen Mitmachraum inmitten in der Stadt zu etablieren, ist nur durch die Zusammenarbeit mit dem Ladenflächen- und Quartiersmanagement der Stadt Darmstadt möglich: Das vom Bund geförderte Projekt „Stadtpunkte“ mietet Leerstände an und gibt sie zu günstigen Konditionen für einige Monate an Interessenten weiter. Für drei Monate, vielleicht auch über den Sommer hinweg hat das Science Pop-Up dienstags bis freitags von 10:30 bis 17 Uhr geöffnet.

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Aus dem Bahnhof in die Ausstellung

An sieben Mitmachstationen lässt sich viel über Elementarteilchen lernen, aber auch wie ein Beschleuniger und Teilchendetektoren funktionieren oder die Elemente im Universum und im Labor entstehen. Wer älter als zwölf Jahre ist, kann bei einem virtuellen Rundgang mit VR-Brille die bestehenden Anlagen der GSI und das im Bau befindliche Beschleunigerzentrum FAIR erkunden. Sind alle Stationen erfolgreich absolviert, winkt eine Urkunde als Belohnung. Mit einem kleinen Quiz zum Einstieg und beim Abschied wollen Kriegel und sein Team herausfinden, was das Publikum beim Besuch mitnimmt.

Wer tiefer in die Materie einsteigen will, kann an einem der Workshops oder Vorträge teilnehmen, die ebenfalls im Science Pop-Up stattfinden sollen. Für Schulklassen besteht nach den Osterferien ein- bis zweimal pro Woche die Möglichkeit, an einem Laborprojekt teilzunehmen. Dabei können die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel strahleninduzierte DNA-Schäden mithilfe der Gel-Elektrophorese untersuchen. Während sich dieses Angebot an ältere Klassen richtet, ist der Mitmachraum für alle ab fünf Jahren konzipiert.

Bei der Eröffnung betonte die Geschäftsführung von GSI/FAIR, vertreten durch Thomas Nilsson (Wissenschaft), Katharina Stummeyer (Administration) und Jörg Blaurock (Technik), dass sie mit dem kostenfreien Bildungsangebot Neugierde und Faszination für die Forschung wecken und so auch aktiv dazu beitragen will, interessierten Nachwuchs für den MINT-Bereich zu gewinnen. Heike Hofmann, die Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, betonte darüber hinaus in ihrem Grußwort zur Eröffnung die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Forschungszentrum bei der Realisierung des Science Pop-Up.

Eröffnung SCIENCE POP-UP
Zur Eröffnung des Science Pop-Up begrüßte die Geschäftsführung von GSI/FAIR unter anderem die Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales Heike Hofmann (2.v.r.).
Quelle: allefarben-foto, GSI/FAIR

Zur Eröffnung hatte eine Klasse der Lichtenbergschule Gelegenheit, die Mitmachstationen zu testen und machte regen Gebrauch davon. Von allen gab es einen „Daumen hoch“ für das Angebot des Science Pop-Up, insbesondere weil man nun nicht mehr raus zum Forschungszentrum fahren müsse, um etwas darüber zu erfahren. Das Konzept scheint also aufzugehen.

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