Startschuss für das Forschungsverbundprojekt „InterSept - Point-of-Care-Analytik für Interventionsstudien zur personalisierten intensivmedizinischen Behandlung von Sepsispatienten“. Ziel des Verbunds ist die verbesserte Sepsisdiagnostik und -behandlung durch eine schnelle und kostengünstige Vor-Ort-Analytik. Sepsis ist weltweit eine der häufigsten Erkrankungen und die Haupttodesursache bei Infektionserkrankungen mit einer Sterblichkeit von dreißig bis sechzig Prozent.
Abb.: Gerätekonzept für die Sepsis-Diagnose. (Bild: Qiagen Lake Constance & R-Biopharm)
Die schnelle Einleitung einer spezifischen Antibiose steigert die Überlebenschance der Patienten, sie ist jedoch von dem zeitaufwändigen Nachweis der Erreger in einer mikrobiologischen Blutkultur abhängig. Bis zu diesem Nachweis vergehen meist bis zu zwei Tage. Im Rahmen von InterSept soll ein Konzept erforscht und in klinische Studien überführt werden, das eine Diagnose der Sepsis und die Entscheidung über den individuellen Behandlungsverlauf innerhalb weniger Stunden vor Ort ermöglicht.
In vorangegangenen Forschungsprojekten wurde bereits ein Vor-Ort-Diagnoseverfahren erforscht, mit dem schnell eine zuverlässige Sepsisdiagnose gestellt werden kann. „Anhand von Teststreifen und einem Gerät zur optischen Auswertung können mehrere Biomarker im Blut der Patienten innerhalb von Minuten gleichzeitig bestimmt werden. Mit Hilfe dieses Tests können wir sagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Patient an einer Sepsis erkrankt ist und welche zukünftigen Behandlungsstrategien und Prognosen wir ableiten können“, so Michael Bauer vom Universitätsklinikum Jena.
Im Projektverlauf von InterSept werden weitere Biomarker ermittelt und zur Diagnostik herangezogen, um die Schwere des Krankheitsverlaufs besser vorhersagen zu können und individuelle Behandlungsmaßnahmen einzuleiten. Zusätzlich werden die Erregerstämme inklusive deren Antibiotikaresistenzen mittels Raman-Spektroskopie und molekularbiologischer Methoden identifiziert. So kann innerhalb weniger Stunden die adäquate Behandlung mit Antibiotika begonnen werden, für die keine Resistenzen der betreffenden Erreger vorliegen. Diese schnelle und individuelle Therapie der Sepsis könnte zukünftig vielen Patientinnen und Patienten das Leben retten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung für die Dauer von drei Jahren mit 5,4 Millionen Euro.
LIPT / RK