Sitz der Energie-Agentur festgelegt
Abu Dhabi hat sich gegen Bonn durchgesetzt und wird Sitz der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien.
Bonn/Scharm el Scheich (dpa) - Abu Dhabi hat sich gegen Bonn durchgesetzt und wird Sitz der neuen Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA). Bonn erhält ein Technologiezentrum. Die Entscheidung für die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate fällte die IRENA-Konferenz am Montag in der ägyptischen Stadt Scharm el Scheich, wie das Bundesumweltministerium mitteilte. Der Beschluss musste vom Sitzungsplenum noch verabschiedet werden.
Damit behielten die Vereinigten Arabischen Emirate mit ihrer Hauptstadt Abu Dhabi gegen Bonn die Oberhand, das von der Bundesregierung für den Sitz des IRENA-Sekretariats ins Rennen geschickt worden war. In einem Kompromiss einer «Dreierlösung» soll in Bonn unter dem IRENA-Dach ein Innovations- und Technologiezentrum entstehen. Wien, als dritter Mitbewerber um den Sitz, erhält ein Verbindungsbüro für Kontakte zur UN im Bereich Energie und zu anderen internationalen Institutionen.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel begrüßte die Dreierlösung als «fairen und sachgerechten Kompromiss». Eine Kampfabstimmung zwischen den Bewerberstädten sei vermieden worden. «Sie hätte den fatalen Eindruck einer künstlich aufgeladenen Nord- Süd-Teilung hinterlassen.» Gabriel und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatten zuvor für Bonn als Sitz geworben.
Weitere Infos:
- Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien IRENA wurde im Januar diesen Jahres in Bonn gegründet. Sie stellt sich zur Aufgabe Industrie- und Entwicklungsländer praxisnah bei einer Umstellung und nachhaltigen Nutzung erneuerbarer Energien zu beraten und zu unterstützen. Dies beinhaltet auch den Zugang zu sachbezogenen Informationen wie beispielsweise den neuesten Stand auf dem Technologiesektor und die Darstellung effektiver Finanzierungsmechanismen.136 Staaten haben die Statuten der Agentur bisher unterzeichnet.
- Info-Broschüre IRENA
www.irena.org/downloads/IRENA_brochure_DE.pdf
KP