11.08.2020 • Energie

Startschuss für die Batterieentwicklung

Großer Konsortialworkshop soll Forschung und Industrie zusammenbringen.

Mit einem Konsortial­workshop in Aachen startet die Forschungs­fertigung Batterie­zelle (FFB) ihre Zusammen­arbeit mit der Industrie: Ziel des Workshops „Industrielle Batterie­zell­produktion“ am 20. Oktober 2020 ist, die Bedarfe der Industrie zu definieren und das Angebot der FFB entsprechend auszurichten – entlang der gesamten Wert­schöpfungs­kette der Batterie­zell­produktion. Anmelden können sich Vertreter aller relevanten Industrie­zweige. 

Abb.: Mit einem Konsortial­workshop startet die Forschungs­fertigung...
Abb.: Mit einem Konsortial­workshop startet die Forschungs­fertigung Batterie­zelle (FFB) am 20. Oktober 2020 ihre Zusammen­arbeit mit der Industrie. (Bild: R. Kneschke / stock.adobe.com)

Die FFB, ein neuer Institutsteil des Fraunhofer-Instituts für Produktions­technologie IPT, soll am Standort Münster zum Zentrum der Entwicklung einer modernen und skalierbaren Batterie­zell­produktion für Deutschland und Europa werden. Damit die Produktion in Deutschland zukünftig neue Batterie­technologien effizienter, günstiger, in höchster Qualität bereitstellen kann, fördern der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen den Aufbau der Forschungs­fabrik für die Batterie­fertigung mit insgesamt 700 Millionen Euro. Die Fabrik stellt eine Forschungs- und Fertigungs­infra­struktur zur Verfügung, mit der kleine und mittlere Unternehmen, aber auch Groß­unternehmen und Forschungs­einrichtungen die seriennahe Produktion neuer Batterien erproben, umsetzen und optimieren können. Das soll die Industrie zu einer ökonomischeren und ökologischeren Batterie­zell­produktion befähigen.

Die Ausrichtung der FFB soll sich eng an den Bedarfen der Industrie orientieren. Dies ist das Thema des ersten Konsortial­workshops im Oktober. Im Workshop soll ein Konsortium aus Industrie und Forschung gebildet werden, das die Anforderungen an die Batterie­zell­produktion seitens der verschiedenen Wirtschafts­zweige definiert. Die Teilnehmer haben so die Möglichkeit, die zukünftigen Inhalte und Schwerpunkte der FFB mitzubestimmen. Die Workshop-Ergebnisse erhalten die Beteiligten im Nachgang der Veranstaltung zur exklusiven Verwendung. Erarbeitet werden diese Ergebnisse mit Unterstützung einer professionellen Moderation sowie moderner Workshop-Methoden. Das Angebot richtet sich an Hersteller von Maschinen und Anlagen zur Batterie­produktion sowie an alle Industriefirmen, die bereits heute Akkumulatoren in ihren Produkten verwenden, Anwendungen für die Zukunft planen oder sich in einer Phase der Technologie­bewertung sowie Erarbeitung von Anwendungs­konzepten befinden.

„Die Verzahnung von Forschung und Industrie ist die Voraussetzung für den Aufbau des Wirtschaftszweigs Batterie in Deutschland“, sagt Fritz Klocke, geschäfts­führender Leiter der Forschungs­fertigung Batterie­zelle. „Mithilfe von Konsortien und entsprechenden Workshops wollen wir in der FFB eine Umgebung schaffen, in der beide Sektoren über den gesamten Wertstrang der Batterie­zellproduktion eng zusammenarbeiten.“ Dies schließt alle Schritte im Lebenszyklus der Batterie­zelle mit ein: Material­produktion, Maschinen- und Anlagenbau, Zell­herstellung, Batterie­nutzung sowie das Recycling. Mögliche Formate der Zusammenarbeit sieht die FFB zum Beispiel in Konsortial­studien, die gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung ausgearbeitet werden.

Darüber hinaus plant die FFB, neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Batterie­zellforschung in Kongressen und Fachtagungen zu teilen und zu diskutieren sowie sich mit ihren Partnern über Best-Practice-Beispiele auszutauschen. „Die Ergebnisse unserer Forschungs- und Konsortialprojekte nutzen wir für ein umfassendes Weiter­bildungs­programm“, so Klocke. „Damit möchten wir qualifiziertes Fachpersonal, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch Studierende auf den neusten Stand der Batterie­zellforschung bringen. So fördern wir den Nachwuchs auf diesem wichtigen Themengebiet.“

Als Teilinstitut des Aachener Fraunhofer IPT nutzt die FFB weitreichende Erfahrungen beim Aufbau seiner Konsortien. In diesem Zuge findet der erste Konsortial­workshop am 20. Oktober 2020 im INC Invention Center auf dem RWTH Aachen Campus statt. Verfügbare Plätze sind online buchbar. Teil des Workshops ist unter anderem ein Impuls­vortrag zur Batterie der Zukunft „Made in Germany“. Darauf aufbauend erarbeiten die Teilnehmer gemeinsam die Trendthemen und Bedarfe der Industrie. Sollte der Termin im Oktober aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht stattfinden können, bietet die FFB einen Ausweichtermin am 9. Dezember 2020 an.

Zurzeit arbeitet das wachsende Team der FFB gemeinsam mit neun weiteren Fraunhofer-Instituten, dem Münster Electrochemical Energy Technology (MEET) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie dem Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components PEM der RWTH Aachen im Rahmen des ersten Teilprojekts an der Konzeption des Gebäudes im Hansa Business Park Münster sowie der Fertigungs­linien. Geplant ist, das neue Gebäude im Juni 2022 zu beziehen. Der Produktions­start erfolgt voraussichtlich Anfang 2023. Langfristig soll die FFB rund 150 Mitarbeiter beschäftigen.

Fh.-IPT
 

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