02.12.2022

Sternschnuppen im Anflug

Geminiden erscheinen Mitte Dezember im Sternbild Zwillinge.

Sie wurden nach dem Sternbild Zwillinge benannt: Die Geminiden sorgen Mitte Dezember für einen schönes Stern­schnuppen­schauspiel. Mit bis zu 150 Meteoren pro Stunde gelten die Geminiden als reichster Strom des Jahres. Das Maximum der Geminiden findet in diesem Jahr für uns am Tag statt: am Mittwoch, den 14. Dezember gegen 14 Uhr MEZ soll der Höhepunkt erreicht werden. Für Beobachter in Mitteleuropa bieten sich daher die Nächte von Dienstag auf Mittwoch und von Mittwoch auf Donnerstag an. Besonders in der Nacht nach dem Maximum, vom 14. auf den 15. Dezember, ist noch mit zahlreichen Stern­schnuppen zu rechnen. In der Praxis wird man, je nach Aufhellung des Nachthimmels, dreißig bis sechzig Meteore sehen, also alle ein bis zwei Minuten eine Sternschnuppe. Darunter sind auch besonders helle Objekte.

 

Abb.: Die Sternschnuppen der Geminiden scheinen dem Sternbild Zwillinge zu...
Abb.: Die Sternschnuppen der Geminiden scheinen dem Sternbild Zwillinge zu entspringen. Ihr Ausstrahlungs­punkt wird Radiant genannt – zu sehen sind sie aber in weiten Teilen des Nacht­himmels. (Bild: VdS / www.sternfreunde.de)

Die Zwillinge gehen bereits in den Abendstunden am Osthimmel auf, so dass bereits nach Einbruch der Dunkelheit die Stern­schnuppen­show beginnt. Wer die Zwillinge nicht kennt: Sie stehen genau links oberhalb vom Orion. Besonders hell sind ihre zwei Hauptsterne Kastor und Pollux, ein aus der griechischen Mythologie bekanntes Zwillingspaar. Der scheinbare Ausstrahlungs­punkt der Stern­schnuppen (Radiant) liegt knapp über Kastor, dem oberen der beiden Zwillingssterne. Das ist aber nur ein perspektivischer Effekt wie bei einer Autofahrt durch einen Schneeschauer.

Der Grund für das vermehrte Auftreten der Sternschnuppen ist das Durchqueren der Erde einer kosmischen Staubwolke, die vermutlich vom Kleinplaneten Phaethon hinterlassen wurde – möglicherweise ist dieser Asteroid zerbrochen und hat Trümmerteile auf seiner Bahn hinterlassen, die beim Eindringen in die Erd­atmosphäre als Sternschnuppen verglühen.

Im Gegensatz zu den bekannten Perseiden-Sternschnuppen im Sommer muss man bei den Geminiden also nicht bis nach Mitternacht warten, um die meisten zu sehen. Und da der abnehmende Halbmond am 13. Dezember gegen 21 Uhr beziehungsweise am 14. Dezember nach 22 Uhr aufgeht, sind die Abend­stunden diesmal die beste Stern­schnuppen­zeit. Sobald es dunkel wird, kann man neugierig nach ihnen Ausschau halten. Ein freier Blick nach Osten ist dann von Vorteil, im Laufe der Nacht stehen die Zwillinge hoch im Süden, am Morgen streben sie im Nordwesten ihrem Untergang entgegen.

MPIA / DE

 

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