02.09.2014

Stofftrennung und -wandlung mit nanoporösen Materialien

Universität Leipzig richtet wichtigste europäische Fachtagung über Poren in Nanomaterialien aus.

Knapp 700 Forscher auf dem Gebiet der nanoporösen Materialien treffen sich vom 8. bis 11. September an der Universität Leipzig zur wichtigsten europäischen Fachtagung ihrer Branche. Im Zentrum der Tagung stehen molekülgroße Poren in Nanomaterialien, wie Roger Gläser von den Instituten für Technische Chemie und Nichtklassische Chemie erläutert. Durch die Wahl entsprechender Porendurchmesser lassen sich die Materialien bei einem großtechnischen Einsatz zur Stofftrennung und -wandlung für das jeweilige Zielprodukt maßschneidern. Erdöl könne auf diesem Weg besonders kostengünstig und umweltverträglich in hochwertige Kraftstoffe umgewandelt werden.

Aus über 600 Einreichungen hat das Organisationsteam über 90 Vorträge und nahezu 500 Poster ausgewählt. Das Tagungsprogramm beinhaltet unter anderem Beiträge zu neuen Materialkonzepten, zu Anwendungen im Emissionsschutz und bei der Nutzung nachwachsender Rohstoffe und zur biomedizinischen Forschung an porösen Feststoffen.

Die Vergabe dieser wichtigsten Tagung der Europäischen Fachgesellschaften auf dem Gebiet nanoporöser Materialien ist zugleich auch eine besondere Anerkennung der Forschungsleistungen der Universität Leipzig in diesem Bereich. „Das betrifft vor allem auch die Verdienste bei der Entwicklung und dem Einsatz der Methode der kernmagnetischen Resonanz für die Untersuchung nanoporöser Materialien - darunter insbesondere zur direkten Beobachtung des Stofftransports - der Diffusion - von Gastmolekülen in diesen Materialien“, erklärt Gläser. Im Jahr 1986 war ein Forscherteam der Universität Leipzig hierfür mit der höchsten Auszeichnung der internationalen Zeolith-Gesellschaft, dem Breck-Preis, geehrt worden. Zu ihnen gehörte damals auch Jörg Kärger, der heute emeritierte Professor an der Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig ist. Als Anerkennung seiner Verdienste um die Diffusionsforschung wurde er zum Ehrenvorsitzenden dieser Konferenz berufen. Gläser hat die Forschungsarbeit seiner Vorgänger kontinuierlich weiterentwickelt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bescheinigt Leipzig mittlerweile eine weltweit führende Rolle als Zentrum der Forschung auf dem Gebiet der Diffusion in porösen Materialien.

U. Leipzig / RK

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