Strategien gegen den Weltraummüll
7. Europäische Konferenz über Weltraumrückstände in Darmstadt.
Zurzeit umrunden etwa 750.000 Objekte von mehr als einem Zentimeter Größe die Erde, und zwar mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 40.000 km/h, was bei einem Aufprall auf Weltraumgerät in etwa die Energie einer Handgranatenexplosion freisetzen würde. Die Konsequenzen für den Satellitenbetrieb können also erheblich sein. Etwa 18.000 dieser Trümmerteile sind groß genug, um regelmäßig von leistungsstarken Weltraumüberwachungssystemen verfolgt werden zu können, deren Daten von Weltraumorganisationen wie der ESA zur Vermeidung von Kollisionen genutzt werden. Die Entstehung dieser Trümmerteile ist zum größten Teil auf mehr als 250 Explosionen zurückzuführen.
Abb.: Weltraummüll – grafische Darstellung der bekannten Objekte im erdnahen Weltraum. (Bild: DLR)
Aufgrund der immer höheren Zahl von Trümmerteilen im Weltraum befürchten Experten, dass Kollisionen zwischen ihnen – die auch bereits eingetreten sind – nunmehr zur Hauptursache für neuen Raumfahrtschrott im Orbit werden könnten, weswegen sie Gegenmaßnahmen zur Eindämmung dieses Problems vorgeschlagen haben. Deren Umsetzung stellt die Raumfahrtorganisationen jedoch vor große Herausforderungen.
Die derzeit zum 7. Mal stattfindende Europäische Konferenz über Weltraumtrümmer bildet das weltweit größte Kolloquium zu diesem Thema. Eröffnet wurde die Konferenz von ESA-
Das Themenspektrum umfasst Megakonstellationen, Möglichkeiten zur aktiven Beseitigung, europäische Anstrengungen auf dem Gebiet der Weltraumlageerfassung und Weltraumüberwachung, Messungen und Modellerstellungen. Die aus aller Welt angereisten führenden Experten befassen sich ferner mit der zentralen Frage der Widerstandsfähigkeit von Trümmerteilen beim Eintritt in die Atmosphäre und somit dem Risiko am Boden, sowie Einzelheiten von Aufprallvorgängen im Weltraum bei extrem hohen Geschwindigkeiten.
DLR / RK