20.04.2017

Strategien gegen den Weltraummüll

7. Europäische Konferenz über Welt­raum­rück­stände in Darm­stadt.

Zurzeit umrunden etwa 750.000 Objekte von mehr als einem Zenti­meter Größe die Erde, und zwar mit einer Geschwin­dig­keit von durch­schnitt­lich 40.000 km/h, was bei einem Auf­prall auf Welt­raum­gerät in etwa die Energie einer Hand­granaten­explo­sion frei­setzen würde. Die Konse­quenzen für den Satel­liten­betrieb können also erheb­lich sein. Etwa 18.000 dieser Trümmer­teile sind groß genug, um regelmäßig von leistungs­starken Welt­raum­über­wachungs­systemen verfolgt werden zu können, deren Daten von Welt­raum­organi­sationen wie der ESA zur Vermei­dung von Kolli­sionen genutzt werden. Die Ent­stehung dieser Trümmer­teile ist zum größten Teil auf mehr als 250 Explo­sionen zurück­zu­führen.

Abb.: Weltraummüll – grafische Darstel­lung der bekann­ten Objekte im erd­nahen Welt­raum. (Bild: DLR)

Aufgrund der immer höheren Zahl von Trümmerteilen im Welt­raum befürch­ten Experten, dass Kolli­sionen zwischen ihnen – die auch bereits einge­treten sind – nun­mehr zur Haupt­ursache für neuen Raum­fahrt­schrott im Orbit werden könnten, wes­wegen sie Gegen­maß­nahmen zur Ein­dämmung dieses Problems vorge­schlagen haben. Deren Um­setzung stellt die Raum­fahrt­organi­sationen jedoch vor große Heraus­forde­rungen.

Die derzeit zum 7. Mal stattfindende Europäische Konferenz über Welt­raum­trümmer bildet das welt­weit größte Kollo­quium zu diesem Thema. Eröff­net wurde die Konfe­renz von ESA-General­direktor Jan Wörner und dem ehe­maligen NASA-Chef­wissen­schaftler für orbi­tale Trümmer­teile, Donald Kessler. Zu den wich­tigsten Gesprächs­themen gehören aktu­elle Fragen wie die der­zei­tige Maß­nahmen­praxis zur Vermei­dung von Raum­fahrt­schrott, neue Kon­zepte für dessen aktive Besei­ti­gung sowie die Errich­tung riesiger Konstel­la­tionen aus mehre­ren Tausend Tele­kommu­nika­tions­satel­liten. Auch die starke Zunahme bei den kleinen Satel­liten, den Cube­sats und Nano­satel­liten­schwärmen, ist ein Thema.

Das Themenspektrum umfasst Megakonstellationen, Möglich­keiten zur akti­ven Besei­tigung, europä­ische Anstren­gungen auf dem Gebiet der Welt­raumlage­erfas­sung und Welt­raum­über­wachung, Mes­sungen und Modell­erstel­lungen. Die aus aller Welt ange­reisten füh­renden Experten befassen sich ferner mit der zentralen Frage der Wider­stands­fähig­keit von Trümmer­teilen beim Ein­tritt in die Atmo­sphäre und somit dem Risiko am Boden, sowie Einzel­heiten von Auf­prall­vor­gängen im Welt­raum bei extrem hohen Geschwin­dig­keiten.

DLR / RK

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