Studenten ins Ausland?
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) lehnt die Verschickung abgewiesener deutscher Studienbewerber an ausländische Hochschulen ab.
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Berlin (dpa) - Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) lehnt die Verschickung abgewiesener deutscher Studienbewerber an ausländische Hochschulen ab. Dies wäre kein sinnvoller Beitrag zur Lösung des erwarteten Bewerberandranges aus den geburtenstarken Schulabgänger-Jahrgängen, sagte HRK-Präsidentin Margret Wintermantel am Montag bei einer Fachtagung in Berlin. Solche Vorgehensweise wäre «ein hochschulpolitisches Armutszeugnis von Bund und Ländern sowie ein fatales Signal für den Studienstandort Deutschland».
Die HRK-Präsidentin reagierte damit auf den auf dem Symposium des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) diskutierten Vorschlag, durch massive finanzielle Anreize noch mehr deutsche Studenten zu einer Auslandsausbildung zu bewegen, um damit auch einen Beitrag zur Entlastung der deutschen Hochschulen zu leisten. Österreich beklagt sich bereits seit längerem über den Andrang deutscher Medizinstudenten, die zuvor an Hochschulen der Bundesrepublik abgewiesen worden sind.
Einig waren sich die Teilnehmer hingegen, die heute schon in den neuen Bundesländern freien Studienplatzkapazitäten besser zu nutzen. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) sagte, die westdeutschen Länder würden bald nicht mehr in der Lage sein, allen ihrer studierwilligen Landeskinder einen Studienplatz anzubieten. Deshalb gebiete es «die volkswirtschaftliche Vernunft, einen Teil des West-Studentenbergs an ostdeutsche Hochschulen umzuleiten».
Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD), wie auch Milbradt, machten sich für einen Länder-Finanzausgleich stark. Nach Zöllners Vorstellung soll künftig das Bundesland für die Studienkosten eines jungen Menschen aufkommen, in dem er auch die Hochschulreife erworben hat. Damit würden die Bundesländer belohnt, die besonders viele Studierende ausbilden und die auch für Studenten aus anderen Bundesländern attraktive Studienangebote machen.
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