16.01.2007

Studie: Windenergie bleibt Wachstumsbranche

Die Windenergie wird nach einer Studie der HSH Nordbank in den nächsten Jahren weltweit stark wachsen.

Hamburg (dpa) - Die Windenergie wird nach einer Studie der HSH Nordbank in den nächsten Jahren weltweit stark wachsen. In einem mittelfristigen Szenario bis 2010 sei mit einem durchschnittlichen Wachstum der Windenergiekapazitäten von 17,4 Prozent pro Jahr zu rechnen, heißt es in der am Dienstag in Hamburg verbreiteten Studie. «Der weltweite Stromverbrauch wird in den kommenden Jahren unvermindert zunehmen; dafür sprechen das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum der Entwicklungsländer», sagte der Autor der Studie, Arndt Krakau. «Der Anteil regenerativer Energien am Energiemarkt wird dabei weiter steigen.» Begünstigt werde der Erfolg der Windbranche durch die hohen Preise für fossile Energieträger.

Allerdings werde nicht mehr Deutschland das wachstumsstärkste Land beim Ausbau der Windenergie sein, das bei den installierten Kapazitäten bereits ganz vorn liegt. «Die Zahl der geeigneten Landstandorte nimmt ab», sagte Krakau. Die Rückgänge beim Neubau an Land könnten nicht durch Ersatz- und Offshore-Bauten ausgeglichen werden. Vielmehr würden vor allem in Nordamerika und Spanien neue Windkraftanlagen gebaut, aber auch in China und Indien sowie in Frankreich und Großbritannien.

Im Jahr 2005 stiegen die weltweiten Windkraft-Kapazitäten um 25 Prozent auf knapp 60 000 Megawatt. Das entspreche etwa der dreifachen Nennleistung der 17 Kernkraftwerke in Deutschland. Fast ein Drittel der installierten Windkraft-Kapazität entfällt auf Deutschland, das damit weltweit die Nummer eins ist.

Mehr Strom mit größeren Windanlagen

Windanlagen tragen trotz rückläufiger Mühlenzahl in Deutschland immer mehr zur Stromproduktion bei. Grund seien die immer größeren und leistungsfähigeren Windanlagen, während die Genehmigungen in den Kommunen weiter schleppennd verliefen, berichteten der Bundesverband WindEnergie (BWE) und der Verband der Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag in Berlin. 2006 wurden im Inland 1208 Windanlagen mit einer Leistung von 2233 Megawatt neu installiert. Das sind 425 Megawatt mehr als 2005. Dies entspricht einem Wachstum von 23,5 Prozent.

2006 wurde mit einer Windstrom-Erzeugung von 30,6 Milliarden Kilowattstunden Strom ein neuer Rekord erzielt: «Windenergie deckt damit bereits 5,7 Prozent des deutschen Stromverbrauchs», sagte BWE-Präsident Peter Ahmels. Besorgnis äußerten beide Verbände über mögliche Abstriche bei der Windenergieförderung im Rahmen der Überprüfung des Gesetzes über Erneuerbare Energien. Dies würde die Wirtschaftlichkeits-Ziele erheblich gefährden, warnte Ahmels die Bundesregierung. Dringend verbesserungsbedürftig seien die Rahmenbedingungen zur Genehmigung des Austausches alter Windanlagen durch moderne neue Anlagen.

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